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Aktien: Was ist das? Wie funktionieren Aktien? Warum sollte ich Aktien kaufen?


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Finanzwissen
Was sind überhaupt Aktien – und wie handle ich mit ihnen?


Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 6 Min.
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Aktien, Handel, Märkte: Diese Animation erklärt schnell und einfach, wie Börsenhandel funktioniert. (Quelle: t-online)
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Wenn vom Investieren die Rede ist, kommt man an Aktien nicht vorbei. Doch was sind Aktien überhaupt? Und was bringen sie mir?

Rasant steigende Kurse, brüllende Börsenmakler – und Geldscheine, die durch die Luft fliegen: Einige Hollywood-Blockbuster drehen sich um die New Yorker Wall Street und nicht zuletzt um Aktien. Aktien, mit denen sich viel Geld verdienen lässt. Und Aktien, die man schnell wieder verkaufen sollte.

Doch was sind Aktien überhaupt? Was bringen sie mir? Und was sollte ich sonst darüber wissen? t-online klärt Sie auf.

Was ist eine Aktie?

Eine Aktie ist nichts anderes als ein Teil eines Unternehmens. Aktien werden deshalb auch Unternehmensanteile genannt. Genauer gesagt verbriefen Aktien das Recht, einen Teil eines Unternehmens zu besitzen. Früher waren Aktien noch richtige Urkunden, heute läuft der Aktienhandel weitgehend papierfrei digital.

Wenn Sie also eine Aktie kaufen, werden Sie als Aktionär Miteigentümer eines Unternehmens – und profitieren so über die Dividenden von dem Teil des Gewinns, den die Firma an ihre Anteilseigner ausschüttet. Zudem können Sie über die jährliche Hauptversammlung aller Aktionäre in Teilen über die Firmengeschicke mitbestimmen.

Der Vorteil für die Aktiengesellschaft: Geht sie erstmals an die Börse, nimmt sie durch den Verkauf der Aktien Geld ein, sogenanntes Eigenkapital, mit dem das Unternehmen wirtschaften kann.

Was sagt der Aktienkurs aus?

Der Aktienkurs gibt an, wie sich der Preis einer Aktie an der Börse entwickelt. Steigt der Aktienkurs, wird die Aktie teurer – fällt er, wird die Aktie billiger. Ob der Aktienkurs steigt oder fällt, hängt von Angebot und Nachfrage ab: Wenn viele Anleger und Investoren eine Aktie kaufen wollen, können die Verkäufer einen höheren Preis verlangen.

Steigt etwa ein großer Investor bei einem Unternehmen ein und kauft auf einmal viele Aktien, werden andere Anleger es ihm womöglich nachmachen – und ebenfalls einsteigen. Da die Anzahl der Aktien begrenzt ist, steigt der Kurs, also der Preis, der Aktien.

Legt eine börsennotierte Firma beispielsweise schlechte Unternehmenszahlen vor, stoßen womöglich viele Anleger ihre Anteile an der Aktiengesellschaft ab. Die Folge: Das Interesse der Käufer sinkt, der Preis fällt.

Viele Aktien zusammen – etwa aus einem bestimmten Land oder aus einer bestimmten Branche – bilden einen Aktienindex. Der bekannteste deutsche Aktienindex ist der Dax. Was Sie über Aktienindizes wissen sollten, lesen Sie hier.

Was ist eine Aktiengesellschaft?

Eine Aktiengesellschaft, kurz AG, ist ein Unternehmen mit vielen Eigentümern, den sogenannten Aktionären. Die Eigentümer besitzen Unternehmensanteile, Aktien, die an einer Börse gehandelt werden.

Bekannte deutsche Aktiengesellschaften sind zum Beispiel Bayer, Daimler, BASF, VW oder Continental. Mehr zu Aktiengesellschaften lesen Sie hier.

Was bringen mir Aktien?

Sie können Aktien kaufen und Aktionär werden. Steigt in der Folge der Aktienkurs, können Sie die Aktie später teurer verkaufen, als Sie sie gekauft haben. Dann haben Sie einen Gewinn gemacht. Den Ertrag beim Aktienkauf nennt man auch Rendite. Wie Sie Aktien ganz einfach kaufen, lesen Sie hier.

Bei vielen Aktien haben Sie zudem Anspruch auf sogenannte Dividenden. Das ist der Teil des Unternehmensgewinns, den die Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausschüttet. Wenn man vom Investieren an der Börse spricht, ist in der Regel der kurz- oder langfristige Handel mit Aktien gemeint. Das Ziel der Anleger ist dabei: Gewinne einstreichen und das Vermögen vermehren.

Wichtig dabei: Der Kauf und Verkauf einzelner Aktien birgt bisweilen ein hohes Risiko, da niemand die künftige Kursentwicklung einer Aktie voraussagen kann. So ist es etwa möglich, dass ein Unternehmen in einen Skandal verwickelt wird, in dessen Folge viele Investoren ihre Anteile an dem Unternehmen abstoßen, sodass sie aufgrund des fallenden Preises Verluste machen, falls sie ihre Anteile nicht rechtzeitig verkaufen.

Um dieses Risiko auf ein Minimum zu verringern, lohnt es sich deshalb, in möglichst viele Aktien gleichzeitig zu investieren. Die Idee eines breit gestreuten Investments: Es passiert nur sehr selten, dass alle Kurse zur selben Zeit einbrechen – die Kursverluste des einen Unternehmens gleichen die Gewinne eines anderen aus.

Am einfachsten geht das mit einem Fonds. Dieser funktioniert wie ein Geldkorb. Ein Fonds sammelt das Geld der Anleger ein und investiert es in eine Reihe von Unternehmen. Der Vorteil für Sie als Anleger: Sie streuen Ihr Risiko breit, profitieren aber dennoch von steigenden Kursen.

Welche Arten von Aktien gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Aktien. So unterscheidet man bei Aktien nach den Stimmrechten, der Eintragung ins Aktienregister oder dem gekauften Unternehmensanteil.

Die gängigsten Aktienarten sind:

  • Stammaktien: Investoren, die Stammaktien halten, haben das Recht, beim jährlichen Aktionärstreffen, der Hauptversammlung, zu sprechen und über bestimmte Fragen abzustimmen. Das Stimmrecht hängt davon ab, wie viele Aktien ein Investor besitzt. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Vorzugsaktien: Wenn Sie Vorzugsaktien halten, steht Ihnen eine höhere Dividende zu. Vorzugsaktien von Unternehmen sind tendenziell günstiger als Stammaktien. Anleger mit Vorzugsaktien erhalten im Gegenzug kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung.
  • Namensaktien: Bei Namensaktien sind Anleger mit Namen, Geburtsdatum und Adresse im Aktienregister eingetragen. Diese Aktien sind nur schwer übertragbar.
  • Inhaberaktien: Das ist der Standardfall von Aktien in Europa. Bei Inhaberaktien braucht es keinen Eintrag ins Aktienregister. So ist es sehr leicht möglich, seine Anteile im Aktienhandel an der Börse zu übertragen.
  • Nennwertaktien: Die Nennwertaktie, oft auch Nennbetragsaktie, verbrieft dem Besitzer eine bestimmte Summe Geld des Unternehmenskapitals. Der Nennwert einer Aktie multipliziert mit allen Aktien des Unternehmens ergibt das Grundkapital der Aktiengesellschaft.
  • Stückaktien: Die Stückaktie verbrieft dagegen einen bestimmten Anteil an einem Unternehmen – etwa 1/50.000. Ein Unternehmen kann entweder nur Stückaktien oder nur Nennwertaktien herausgeben. Ob Sie eine Stückaktie oder eine Nennwertaktie kaufen, spielt für Sie aber keine Rolle.

Welche Rechte und Pflichten habe ich als Aktienbesitzer?

Wenn Sie Aktien eines Unternehmens halten, haben Sie einige Rechte, aber auch Pflichten. Die wichtigsten im Überblick:

Rechte

  • Hauptversammlung: Aktionäre dürfen nach vorheriger Anmeldung an der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft teilnehmen. Diese findet in der Regel einmal jährlich statt. Ob Sie ein Stimmrecht haben, hängt davon ab, ob Sie Stamm- oder Vorzugsaktien halten (siehe oben). Dabei gilt: Großaktionäre im Besitz vieler Aktien haben ein größeres Stimmgewicht als Aktionäre, die nur wenige Anteilsscheine halten.
  • Dividende: Ein Unternehmen kann einen Teil seines Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Geschieht das, haben Sie ein Recht auf die Dividende. Die Höhe der Ausschüttung hängt dabei von der finanzielle Situation der Firma ab – und davon, ob Sie Stamm- oder Vorzugsaktien halten. Mehr über Dividenden lesen Sie hier.
  • Auskunftsrecht: Auf einer Hauptversammlung muss eine Aktiengesellschaft ihren Anlegern gegenüber Auskunft über das Geschäft geben. Alle Aktionäre können darüber hinaus auch Informationen über bestimmte Bereiche verlangen.
  • Bezugsrecht: Benötigt ein Unternehmen, das bereits an der Börse notiert ist, weiteres Kapital, kann es zusätzliche Aktien ausgeben. Dieser Vorgang nennt sich auch Kapitalerhöhung. Für die bisherigen Aktionäre bedeutet das allerdings, dass ihre Anteile am Unternehmen verwässern, weil im Anschluss mehr Aktien an der Börse gehandelt werden. Um das wieder auszugleichen, gibt es das Bezugsrecht, also das Recht, einen bestimmten Anteil der "neuen" Aktien zu kaufen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Pflichten

  • Bezahlung: Als Anleger müssen Sie selbstverständlich auch die Aktie bezahlen, die Sie halten. Eine Nachschusspflicht, also die Pflicht, unter Umständen nachzuzahlen, gibt es indes nicht.
  • Treuepflicht: Sie müssen als Aktionär einem Unternehmen treu sein, das heißt: Nichts tun, das der Aktiengesellschaft schaden könnte. Das spielt aber meist nur für große Investoren mit Einfluss eine Rolle. Als Kleinanleger ist ihr Einfluss etwa auf das Ansehen einer Aktiengesellschaft mithin relativ gering.

Gut zu wissen: Darüber hinaus kann ein Unternehmen weitere Pflichten für Sie als Aktionär festlegen – etwa bestimmte Haltefristen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • wirtschaftslexikon.gabler.de
  • ing.de
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