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Fonds: Was sind Investmentfonds – und was bringen sie mir?


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Was sind Investmentfonds – und was bringen sie mir?


Aktualisiert am 12.08.2021Lesedauer: 6 Min.
Eine Frau am Laptop: So einfach können Sie mit Investmentfonds Geld anlegen.Vergrößern des Bildes
Eine Frau am Laptop: So einfach können Sie mit Investmentfonds Geld anlegen. (Quelle: Eibner Europa/imago-images-bilder)
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Um Ihr Risiko bei der Geldanlage breit zu streuen, bieten sich Fonds an. Neben Aktien und Anleihen können Sie damit sogar in Getreide oder Öl investieren. Wie das geht und was das bringt, lesen Sie hier.

Als Anleger können Sie Ihr Geld nicht nur in einzelne Aktien, also Anteile eines Unternehmens, investieren. Ihnen stehen noch mehr Möglichkeiten offen. Beispielsweise können Sie Ihr Geld in Immobilien, einen ganzen Aktienindex oder sogar Getreide anlegen.

Wussten Sie nicht? Kein Problem. Im Folgenden erfahren Sie, was sogenannte Investmentfonds sind, wie sie funktionieren – und welche es gibt. Ein Überblick für Anlage-Einsteiger.

Was ist ein Investmentfonds?

Im Allgemeinen ist ein Fonds ein Topf voll Geld, das aus mehreren Quellen stammt und für einen bestimmten Zweck ausgegeben werden soll. Auch bei der Geldanlage spricht man von Fonds. Gemeint sind damit aber in der Regel Investmentfonds.

Das ist eine Art Korb, bei dem das Geld, das in ihm liegt, in Wertpapiere, Immobilien oder Rohstoffe investiert werden soll. Ziel eines Investmentfonds ist es, das angelegte Geld durch die Wertsteigerung der Wertpapiere oder Häuser zu vermehren.

Ein Unternehmen, das einen Fonds auflegt, also Gelder für ein Investment einsammelt und investiert, nennt man Investmentgesellschaft oder auch Fondsgesellschaft. Bekannte Fondsgesellschaften sind beispielsweise Blackrock, Fidelity, Deka Investments oder Union Investment.

Was bringt mir ein Investmentfonds?

Ganz einfach: Mit einem Investmentfonds können Sie in Anlageobjekte investieren, in die Sie Ihr Geld ansonsten nicht oder nur mit großem Aufwand anlegen können. Der Grund: Dadurch dass bei einem Fonds viele Menschen ihre Gelder für einen bestimmten Zweck zusammenlegen, können Sie sich als Eigentümer eines Fondsanteils an einem Investment in Rohstoffen wie Getreide oder Rohöl oder an einer Immobilie beteiligen – ohne etwa gleich ein ganzes Haus zu kaufen.

Als Privatanleger können Sie von solch einem Investment profitieren. Das funktioniert so: Sie kaufen einen Anteil von einem Fonds. Sie legen Ihr Geld sozusagen in den Korb. Dieses Geld wird dann in Wertpapiere, Immobilien oder Rohstoffe wie Gold angelegt.

Wenn die Kurse dieser Anlageobjekte steigen, sprich wenn die Preise nach oben gehen, profitieren Sie davon: Sie erzielen einen Kursgewinn, auch Ertrag oder Rendite genannt. Wenn Sie Ihre Anteile später verkaufen und der Preis höher ist als zum Kaufzeitpunkt, machen Sie einen Gewinn.

Ein weiterer Vorteil: Mit einem Investment in einen Fonds müssen Sie sich nicht darum kümmern, wo Sie Ihr Geld für wie lange anlegen. Das übernimmt der Manager eines Fonds, in den Sie investieren. Der Fondsmanager verwaltet also die Gelder in dem Korb und legt sie an. Dafür erhält er eine Provision, die Ihnen von der Rendite abgezogen wird.

Es gibt jedoch auch Fonds, die nicht von einem Fondsmanager betreut werden (siehe unten). Bei diesen wird ein Index, meist ein Aktienindex, nachgebildet. Diese Indexfonds, auch ETFs genannt, sind deshalb viel günstiger.

Ein Fonds ermöglicht es Ihnen also, in verschiedene Anlageobjekte zu investieren, ohne sich groß darum zu kümmern und selbst die Objekte umständlich auszusuchen. Mit einem Fonds können Sie bereits mit einem vergleichsweise geringen Betrag von steigenden Kursen profitieren.

Wie hoch ist mein Risiko bei einem Investment in einen Fonds?

Bei Investmentfonds gilt: Ihr Risiko ist meistens niedrig – denn ein Fonds investiert in der Regel nicht nur in ein Anlageobjekt, also etwa nur in eine einzige Aktie. Stattdessen legt ein Fonds das Geld breit an, in viele verschiedene Aktien, Anleihen oder Immobilien. Das schützt Sie als Anleger vor möglichen Verlusten, wenn die Kurse sinken.

Außerdem gilt bei Investmentfonds aus Deutschland: Falls die Fondsgesellschaft pleite geht, ist Ihr Anlagegeld geschützt. Denn es gilt als sogenanntes Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft verwahrt wird. Auf das hat ein Insolvenzverwalter im Falle einer Pleite also keinen Zugriff.

Wie kann ich in einen Investmentfonds investieren?

Um in einen Investmentfonds zu investieren, benötigen Sie zunächst ein Wertpapierdepot. Das können Sie im Internet bei einer Direktbank oder einem Onlinebroker am günstigsten und einfachsten anlegen.

In diesem Depot – das Sie sich wie eine Art Bankkonto vorstellen können – sind all Ihre Wertpapiere und Fondsanteile übersichtlich enthalten. Um Wertpapiere zu erwerben, brauchen Sie neben dem Depot ein sogenanntes Verrechnungskonto. Das können Sie am einfachsten bei der Direktbank eröffnen, bei der Sie auch Ihr Depot haben.

Jeder Fonds besitzt eine Wertpapierkennnummer (WKN) oder die internationale Version davon, die "International Securities Identification Number" (ISIN). Mithilfe dieser Nummern finden Sie über die Suchmaske in Ihrem Depot schnell und einfach den jeweiligen Fonds und können einen Anteil von ihm kaufen.

Welche Fondsarten gibt es?

Je nach Art der Anlageobjekte, aber auch ihrer Laufzeit oder wie sie verwaltet werden, lassen sich die Fonds verschiedenen Typen zuordnen. Ein Überblick:

  • Aktienfonds: Aktienfonds investieren nur oder fast ausschließlich in Aktien, also Unternehmensanteile. Eine einzelne Aktie darf hier nicht mehr als zehn Prozent des Fondsvermögens einnehmen.
  • Indexfonds/ETFs: Indexfonds oder ETFs werden nicht aktiv gemanagt, sondern bilden meist einen Aktienindex wie den Dax nach. Sie können auch einen Rentenindex, also einen Anleihen-Index, nachbilden (siehe unten). Dieses Nachbilden bedeutet, dass die Fonds in die dem Index zugrunde liegenden Wertpapiere investieren. Der Vorteil im Vergleich zu den aktiv gemanagten Fonds: Die Kosten sind geringer und die Wertentwicklung ist in den meisten Fällen größer.
  • Geldmarktfonds: Geldmarktfonds sind eine spezielle Form von Fonds, die hauptsächlich von Großanlegern genutzt werden. Geldmarktfonds investieren primär in sogenannte Geldmarktpapiere. Damit sind Wertpapiere mit einem festen Zins gemeint, die kurzfristig – meist binnen zwölf Monaten – fällig werden.
  • Rentenfonds: Rentenfonds haben nichts mit Ihrer Altersvorsorge zu tun. Denn das Wort Rente bezeichnet in diesem Zusammenhang Anleihen, also Schuldscheine, von Unternehmen und Staaten. Das Risiko ist bei Rentenfonds relativ gering, doch auch die Zinsgewinne sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen.
  • Mischfonds: Sogenannte Mischfonds bestehen, wie der Name schon sagt, in der Regel aus verschiedenen Anlageklassen, meist Aktien und Anleihen, teilweise kommen noch Rohstoffe und Immobilien hinzu. Der Vorteil: Das Risiko wird breiter gestreut. Das Mischungsverhältnis ist je nach Fonds ganz genau oder nur annähernd vorgegeben.
  • Hedgefonds: Damit sind sehr spezielle Fonds gemeint, die sich an Finanzprofis richten und zu jeder Lage an der Börse Gewinne versprechen. Doch Vorsicht: Für Privatanleger sind solche Fonds nicht immer geeignet. Der Grund: Sie sind hochspekulativ, die Verluste können immens sein. So wetten Hedgefonds-Manager mit dem Geld des Fonds beispielsweise auf fallende Kurse.
  • Immobilienfonds: Diese Fonds ermöglichen dem Anleger, sich an Gebäuden zu beteiligen. Offene Immobilienfonds legen vor allem in Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäuden an. Anders sieht es bei geschlossenen Immobilienfonds aus. Anleger sind hier nur an wenigen oder auch nur an einer einzigen Immobilie beteiligt. Das erhöht das Risiko für die Anleger.
  • Rohstofffonds: Da es für Privatanleger nicht möglich ist, direkt in Rohstoffe wie Rohöl, Getreide oder Palladium zu investieren, bieten sich dafür Rohstofffonds an. Die Kurse bei Rohstoffen schwanken zum Teil stark, weshalb Sie Ihr Geld hier mindestens fünf Jahre investieren sollten, damit sich die Kurssprünge ausgleichen.
  • Laufzeitfonds: Während herkömmliche Fonds in der Regel unbegrenzt laufen, und Sie als Anleger jederzeit ein- und aussteigen können, geht das bei Laufzeitfonds nicht. Diese Fonds haben eine begrenzte Laufzeit, die von vornherein feststeht. Nur bis zu einer bestimmten Frist, der so genannten Zeichnungsfrist, können Anleger in den Fonds investieren. Das Verkaufen des Fondsanteils ist jedoch während der gesamten Laufzeit möglich.

Außerdem unterscheidet man zwischen Publikumfonds und Spezialfonds (siehe unten).

Was ist der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fonds?

Bei Investmentfonds unterscheidet man zwischen offenen und geschlossenen Fonds.

  • Offene Fonds sind klassische Investmentfonds. Als Anleger haben Sie bei ihnen jederzeit die Möglichkeit, einen Fondsanteil zu kaufen und so Ihr Geld in den Fonds zu investieren – meist zu relativ geringen Preisen. Offene Fonds investieren in viele Anlageobjekte gleichzeitig, beispielsweise in Wohnungen, Bürogebäude sowie Pflegeheime. Wollen Sie aus dem Fonds aussteigen, können Sie Ihre Anteile später unproblematisch zum aktuellen Preis, dem sogenannten Rücknahmepreis, verkaufen.
  • Geschlossene Fonds sind dagegen etwas spezieller. Sie werden in der Regel aufgelegt, um größere Investitionen zu finanzieren, zum Beispiel für Bauprojekte. Deshalb gelten sie also sehr risikoreich. In einen geschlossenen Fonds können Sie nur zu einem bestimmten Zeitpunkt einsteigen, anschließend wird er geschlossen und steht neuen Investoren nicht länger offen. In der Regel müssen Sie als Anleger für einen Anteil einen höheren Betrag zahlen. Wichtig ist außerdem: Ihre Anteile können Sie oft erst nach einer vorher festgelegten Zeit verkaufen.

Diese und einige weitere Unterschiede im Überblick:

Fonds offen geschlossen
Handel an Börse ja nein
Risiko gering sehr risikoreich
Einzahlung ab 50 Euro ab 2.500 Euro
Nachschusspflicht nein ggf. ja
Verkaufszeitpunkt grundsätzlich jederzeit nach 20 – 30 Jahren
Ausschüttung möglich nicht möglich
Rendite oft zwei bis drei Prozent pro Jahr oft höhere Renditen
Kosten transparent schwer zu durchschauen

Nachschusspflicht: Das bedeutet, dass Sie verpflichtet werden, mehr Geld in den Fonds anzulegen – über einen Betrag hinaus, den Sie am Anfang eines Investments geleistet haben. Teils kann dies bei geschlossenen Fonds der Fall sein.

Hinweis
Die Tabelle gibt einen Anhaltspunkt zur Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Fonds. Es ist aber möglich, dass sich bestimmte Daten in der Praxis unterscheiden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Spezialfonds und einem Publikumsfonds?

Grundsätzlich gilt: Nicht jeder Investmentfonds steht jedem Anleger offen. Ein Spezialfonds ist ein Fonds, in den Sie als Privatanleger nicht investieren können. Hier legen beispielsweise Versicherungsgesellschaften oder Stiftungen Geld an.

Der Clou: Eine solche Organisation ist meist der einzige Anleger eines Spezialfonds. Das bedeutet, dass der Fonds ganz auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt werden und schnell auf Marktveränderungen reagieren kann.

Ein Publikumfonds hingegen steht allen Anlegern offen. In einen Publikumfonds können Sie also Ihr Geld leicht mithilfe Ihres Wertpapierdepots anlegen (siehe oben).

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • finanztreff.de
  • financescout24.de
  • Süddeutsche Zeitung
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