Weg vom Rekordtief Erhöht die Europäische Zentralbank 2019 die Zinsen?
Seit März 2016 liegt der Leitzins der EZB bei 0,0 Prozent. Das könnte sich bald ändern, glauben Ökonomen. Auch bei den Anleihenkäufen könnte es Veränderungen geben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von Volkswirten im dritten Quartal des kommenden Jahres erstmals seit 2011 einen ihrer Schlüsselzinsen anheben. Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters zufolge rechnen Ökonomen damit, dass die Euro-Wächter dann als Erstes ihren Einlagenzins auf minus 0,25 von bislang minus 0,40 Prozent erhöhen werden.
Ihren Leitzins wird die Notenbank aus Sicht der Experten dann im Schlussquartal 2019 um zehn Basispunkte auf 0,10 Prozent erhöhen. Die Erwartungen entsprechen jeweils dem Mittelwert. Die erste Frage beantworteten 74, die zweite 73 Volkswirte. Die Erhebung fand zwischen dem 9. und 15. Oktober statt.
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Die Umfrage ergab außerdem, dass die meisten Volkswirte die Wahrscheinlichkeit als gering ansehen, dass die EZB ihre billionenschweren Anleihenkäufe noch einmal bis in das Jahr 2019 hinein verlängert.
Rekordtief von 0,0 Prozent seit März 2016
Die EZB hält bereits seit März 2016 ihren Leitzins zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Der Einlagensatz ist sogar negativ. Banken müssen somit Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken.
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Geldhäuser sollen auf diese Weise dazu bewegt werden, mehr Kredite an Firmen und Haushalte zu vergeben. Laut ihrem aktuellen Zinsausblick will die EZB noch bis mindestens über den Sommer 2019 hinaus an ihren Schlüsselzinsen nicht rütteln.
- Reuters