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Gold anlegen: die beste Geldanlage? Vergleich zu Fonds und Investitionen


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Ist Gold das Nonplusultra bei der Geldanlage?


Aktualisiert am 01.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Mann hält Goldbarren in den HändenVergrößern des Bildes
Gold in den Händen: Das Edelmetall gilt als sicherer Hafen – muss sich aber bei der Performance mit anderen Wertanlagen messen lassen. (Quelle: JONGHO SHIN)
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Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Ist Gold das Nonplusultra bei der Geldanlage?

Gold-Fans schwören auf das Edelmetall. Richtig ist: Gold hat in diesem Jahr eine Rallye hingelegt – und ist, gemessen in US-Dollar, um gut 29 Prozent gestiegen. Richtig ist auch, dass Gold weltweit als Inflationsschutz angesehen wird. Und richtig ist ebenso, dass beim Verkauf von physischem Gold keine Abgeltungssteuer anfällt, wenn der Zeitraum zwischen Anschaffung und Haltedauer mehr als ein Jahr beträgt.

Ist Gold also das Nonplusultra der Geldanlage?

Haben Sie auch eine Frage an unsere Experten?Unser Team steht Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Thema Geld zur Seite.

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Realitätscheck

Überprüfen wir die These und vergleichen wir fairerweise eine Anlage in Gold mit einer eher "langweiligen" Anlage in ETFs, um nicht den Eindruck zu erwecken, wir würden aus über 50.000 börsennotierten Unternehmen die weltweit besten Aktien wie Nvidia oder Alphabet (Ex Google) herauspicken.

Vergleichen wir ein Investment in Gold mit dem börsengehandelten Indexfonds MSCI-World-ETF, der rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern enthält und das durchschnittliche Wachstum dieser Unternehmen über einen Zeitraum von 50 Jahren abbildet – und gehen 50 Jahre zurück in die Vergangenheit.

Zurück ins Jahr 1974

Der Goldpreis stand Anfang des Jahres 1974 für eine Feinunze bei 116 Dollar, der Höchstkurs lag bei 195 Dollar, im Mittel also bei etwa 155 Dollar. Man konnte also in dem Jahr, in dem Abba mit seinem Eurovision-Song-Contest-Hit "Waterloo" vier Wochen auf Platz 1 der deutschen Singlecharts stand, ein Kilogramm Gold für 4.983 Dollar kaufen. Der MSCI-World-Index stand im selben Jahr bei 78,24 Punkten (ausgehend vom Start mit 100 Punkten am 31.12.1969).

Eine Feinunze Gold kostet heute 2.520 Dollar, während der MSCI-World-Index im Mai auf 3.316 Punkte geklettert ist. Anders ausgedrückt hat Gold eine Performance von 1.525 Prozent hingelegt. Der MSCI-World hat es auf 4.151 Prozent Rendite gebracht. Im Schnitt stieg also der Goldpreis um 6,35 Prozent pro Jahr, der MSCI-World erzielte eine jährliche Rendite von 7,94 Prozent.

Der Unterschied zeigt sich in konkreten Zahlen, der auch den Zinseszins-Effekt berücksichtigt: Wer 1974 5.000 Dollar (zum damaligen Zeitpunkt rund 2.832 D-Mark) in Gold investiert hat, sitzt nun auf einem Vermögen von etwa 108.620 Dollar (97.665 Euro). Wer für 5.000 Dollar Anteile eines MSCI-World-Index hätte kaufen können, könnte diese heute für rund 223.893 Dollar (201.944 Euro) verkaufen.

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Gewinner und Verlierer

Dass Gold allein bei der Geldanlage nicht glücklich macht, zeigen aber auch zwei weitere Beispiele. Wer 1988 5.000 Dollar (rund 2.832 D-Mark) in Coca-Cola-Aktien gesteckt hat, konnte sein Investment bis heute mehr als verzweitausendfachen (Rendite: 2.449 Prozent). Vermögen heute: 127.490 Dollar (rund 114.632 Euro). Und wer 2005 5.000 Dollar (rund 4.495 Euro) in Amazon-Aktien investiert hat, könnte sie heute mit zum Preis von etwa 166 Euro verkaufen – Rendite: 8.117 Prozent oder 23 Prozent pro Jahr. Vermögen heute: 369.350 Euro.

Eine signierte Ausgabe der "Beatles"-Platte "Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club Band", die 1967 5,99 Dollar kostete, brachte auf einer Versteigerung 295.500 Dollar ein (Rendite: 4.933.122 Prozent). Der geschätzte Wert lag allerdings bereits schon bei 30.000 Dollar (Rendite: 500.734 Prozent). Vinyl als Geldanlage? Diese Schallplatten sind ein Vermögen wert.

Nicht alles Gold, was glänzt

Doch nicht alle Investitionen waren so erfolgreich wie die in Gold, Coca-Cola, Amazon oder die Beatles. Mit Aktien von Thyssenkrupp, Zalando oder Bayer sind Anleger nicht glücklich geworden. Thyssenkrupp konnte seit 50 Jahren keine positive Rendite für Anleger erwirtschaften. 1974 lag der Schlusskurs bei 5,59 Euro. Heute liegt er bei 2,96 Euro – ein Minus von 47 Prozent. Statt Geld zu verdienen, hätten Anleger hier Geld verloren.

Auch mit Zalando war bisher kein Blumentopf zu gewinnen. Ausgehend vom Schlusskurs 2014 (Jahr des Börsengangs) bei 25,39 Euro ging es mit zwischenzeitlichen Hochs eher seitwärts bis auf 25,24 Euro. Und bei Bayer sieht es zwar etwas besser aus als bei Thyssen oder Zalando, aber die Performance von 4,58 Euro im Jahr 1974 auf 26,83 Euro wird keinen langfristigen Anleger beeindrucken.

Fazit: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – aber nicht alles, was glänzt, ist auch Gold.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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