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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Frag t-online Muss ein Tresor von der Versicherung genehmigt werden?
Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Muss ein Tresor von der Versicherung genehmigt werden?
Wer seine Wertgegenstände sicher aufbewahren möchte, sollte sie nicht einfach hinter einer Wand oder unter dem Holzboden verstecken. Die professionelle Lösung: ein Tresor. Dies ist besonders wichtig für den Versicherungsschutz.
Doch auch Tresore sind nicht unverwundbar – sie können gestohlen, geknackt oder durch Naturgewalten wie Feuer oder Unwetter beschädigt werden. Welche Art von Tresor ist also die richtige Wahl? Und muss die Versicherung vorab zustimmen, um im Schadensfall den Wert zu ersetzen?
Safe aus dem Baumarkt reicht oft nicht
Einfache Safes gibt es recht günstig im Baumarkt. Doch diese sind oft nicht besonders sicher. Gewiefte Einbrecher lassen sich häufig erst von einem schweren Tresor abschrecken, da der Aufwand und die Gefahr, entdeckt zu werden, hier deutlich höher sind.
Für die Frage, ob die Versicherung im Zweifel für aus einem Tresor gestohlene Wertgegenstände aufkommt, spielen daher das Gewicht und die Zertifizierung eine entscheidende Rolle. Es gibt eigens Zertifizierungsstellen, die sogenannte Schutzklassen (VdS Klasse 0 bis 5) vergeben. Die Schutzklassen zeigen an, bis zu welchem Gesamtwert Wertgegenstände versichert sind. Man unterscheidet den privaten und geschäftlichen Besitz.
VdS-Klasse | versicherbar privat | versicherbar geschäftlich |
---|---|---|
0 | 40.000 € | 10.000 € |
1 | 60.000 € | 20.000 € |
2 | 100.000 € | 50.000 € |
3 | 200.000 € | 100.000 € |
4 | 400.000 € | 150.000 € |
5 | nach Absprache | 250.000 € |
Bei VdS 0 sind beispielsweise Wertgegenstände bis zu einem Wert von 40.000 Euro versichert, während bei VdS 4 der versicherte Wert bis zu 400.000 Euro betragen kann. Es spielt keine Rolle, ob der Tresor mit Schlüssel, Zahlenschloss oder Elektronikschloss gesichert ist – wichtig ist nur die fachgerechte Montage. Um sicherzugehen, dass der Tresor für Ihre Wertgegenstände passend ist, sollten Sie mit Ihrem Versicherer Rücksprache halten.
Wertsachen optimal versichern
Wenn Sie Ihre Wertsachen in einem Haustresor sichern möchten, können spezielle Wertgegenstands- oder Wertsachenversicherungen sinnvoll sein. Eine normale Hausratversicherung ist ebenfalls möglich, jedoch sind Wertgegenstände meist nur bis 20 Prozent der Versicherungssumme abgedeckt.
Klären Sie also zunächst, welche Versicherung für Sie die richtige ist (mehr zur Hausratversicherung lesen Sie hier). Und dann noch folgende Punkte:
- Versicherungsbedingungen: Überprüfen Sie als Erstes in Ihrer Versicherungspolice die Bedingungen. Versicherer haben spezifische Anforderungen an Tresore, insbesondere wenn es um die Versicherung von Wertsachen wie Schmuck und Bargeld oder wichtige Dokumente geht.
- Wertermittlung: Bevor Sie Wertgegenstände wie Bargeld, Uhren, Schmuck, wertvolle Sammlerstücke oder Kunst in Ihrem Tresor aufbewahren, lassen Sie von einem Gutachter den Wert ermitteln.
- Deckungsumfang: Prüfen Sie, ob die Versicherung den zu versichernden Wert abdeckt. Der Schutz sollte gegen Risiken wie Diebstahl, Feuer, Wasser- und Sturmschäden sowie Vandalismus gewährt werden.
- Sicherheitsstufen: Versicherungen verlangen, dass Tresore eine bestimmte Sicherheitsstufe oder Zertifizierung erfüllen (siehe Tabelle). Sollte der Tresor ungeeignet sein, um die Versicherungsbedingungen zu erfüllen, weil er beispielsweise eine zu niedrige VdS-Klasse besitzt, wählen Sie ein anderes Modell. Klären Sie das im besten Fall vor dem Kauf eines Tresors. Die Anschaffungskosten für einen guten Tresor oder Wertschrank sind erheblich. Zwischen 1.500 und 5.000 Euro sollten Sie einkalkulieren.
- Einbau: Einige Versicherungen verlangen, dass der Tresor fachmännisch installiert wird (zum Beispiel in der Wand oder im Boden eingelassen), um sicherzustellen, dass er nicht einfach entfernt werden kann.
- Zugangsmechanismus: Für einen stärkeren Versicherungsschutz spielt es keine Rolle, für welche Art von Sicherungsmechanismus Sie sich entscheiden. Ob Schlüssel, Zahlenschloss oder Elektronikschloss – alle sind gleichwertig, solange der Tresor zertifiziert und fachgerecht aufgestellt oder montiert wurde.
Fazit
Bevor Sie sich für den Kauf eines Tresors für Ihre Wertgegenstände entscheiden, sollten Sie mit Ihrer Versicherung sprechen. Falls Sie bereits einen Tresor besitzen, lassen Sie ihn von Ihrem Versicherer überprüfen, ob er den Versicherungsbedingungen entspricht oder Sie einen Tresor einer höheren Schutzklasse benötigen. Ein einfacher Tresor aus dem Baumarkt reicht oft nicht.
Führen Sie auch eine Inventarliste der versicherten Gegenstände und bewahren Sie, wenn möglich, Kaufbelege, Wertgutachten, Zertifikate und Fotos auf. Diese Dokumente sind wichtig, um im Schadenfall den erforderlichen Wertnachweis erbringen zu können.
- gev-versicherung.de: "Geld im Safe richtig versichern"
- Gold.de: "Gold sicher lagern: Tipps & Empfehlungen"
- eisenbach-tresore.de: "Tresor, Wertschutztresor EN 1143-1, Wertschutzschrank als zertifizierten Tresor VDS und ECB-S geprüft"