Musk, Bezos und Co. Trumps Milliardärsfreunde erleben empfindliche Verluste
Trumps Zollpolitik erschüttert die globalen Finanzmärkte. Milliardäre wie Musk und Bezos spüren das direkt – ihr Vermögen schrumpft.
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Es sollte der große "Befreiungstag" werden – doch für die Milliardäre Elon Musk, Mark Zuckerberg und Jeff Bezos war es vor allem: ein Vermögen-Verbrennungs-Tag. Die Rede ist von Donald Trumps Zoll-Ankündigungen am vergangenen Mittwoch.
Nun hat Trump noch einmal nachgelegt – und für diese Woche zusätzliche Zölle gegen China angekündigt, sollte die Volksrepublik ihre Gegenzölle nicht zurückziehen. China hatte diese Zölle als Reaktion auf die von Trump angekündigten "reziproken" Abgaben in Höhe von ebenfalls 34 Prozent für Waren aus China eingeführt. Trump sagte, er werde am Mittwoch zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent auf chinesische Einfuhren in die USA erheben, falls die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihre in der vergangenen Woche verhängten Zölle auf US-Produkte nicht bis Dienstag zurücknehme.
Trumps Kurs löst weltweit Verunsicherung aus. Die Märkte sind unter massivem Druck – am Montag stürzten die US-Börsen den dritten Tag in Folge ab. Mehrere Fondsmanager kritisieren den Präsidenten scharf. Für die US-Tech-Größen, mit denen sich Trump unter anderem bei seiner Amtseinführung im Januar umgeben hat, gleichen die Marktverwerfungen einer Hiobsbotschaft. t-online zeigt, wie viele Milliarden Musk, Zuckerberg und Co. durch Trumps Zollpolitik verloren haben.
- Durch Trumps Zollpolitik: Dieses Szenario droht jetzt in den USA
Elon Musk
Der Tesla-Chef und Trump-Berater Elon Musk hat laut dem "Bloomberg Billionaires Index" seit vergangenem Mittwoch 35 Milliarden US-Dollar verloren. Noch drastischer sind die Zahlen, blickt man auf die Entwicklung seit Jahresbeginn: In dieser Ansicht verlor Musk satte 135 Milliarden Dollar. Das liegt daran, dass der Großteil seines Vermögens am Aktienkurs von Tesla hängt – fällt die Aktie, verliert er theoretisch Vermögen. Praktisch würde er es nur verlieren, wenn er zu diesem niedrigen Kurs seine Anteile verkaufte. Allein am Montag fiel das Vermögen laut "Bloomberg" um 4,39 Milliarden Dollar.
Zu einem armen Mann macht Musk das indes noch lange nicht. Sein Reinvermögen liegt noch bei 298 Milliarden Dollar. Das US-Magazin "Forbes" vermeldet derweil andere Zahlen. Es schreibt Musk ein Vermögen von 359 Milliarden Dollar zu. Doch auch hier verlor er deutlich – allein am Montag 3,5 Milliarden Dollar.
Das ist auch der Grund, weshalb Musk einem Medienbericht zufolge vergeblich versucht hat, Donald Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Der Chef des Autobauers Tesla habe am Wochenende persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die "Washington Post" unter Berufung auf informierte Personen. Trump lehnte am Montag ein Aussetzen der Zölle trotz der Talfahrt an den Aktienmärkten ab.
Jeff Bezos
Auch der zweitreichste Mensch der Welt, der Amazon-Gründer Jeff Bezos, hat im Zuge von Trumps Zoll-Tiraden viel Vermögen verloren – zumindest, wenn er seinen Anteil an dem Onlinehändler von etwa 9 Prozent abstoßen sollte. Laut "Bloomberg" rangiert sein Vermögen bei 196 Milliarden US-Dollar. Vor Trumps "Befreiungstag" lag es noch bei 217 Milliarden Dollar. Unter dem Strich steht folglich ein Verlust von rund 21 Milliarden Dollar.
Ein schwacher Trost für Bezos: Am Montag sank sein Reinvermögen nicht weiter, sondern stieg wieder leicht an – um 2,57 Milliarden Dollar. Auch "Forbes" verzeichnet ein leichtes Plus, weil sich die Amazon-Aktie am Montag leicht erholte.
Mark Zuckerberg
Der Facebook-Mitgründer und Chef des Meta-Konzerns ist der drittreichste Mann der Welt. Doch auch Zuckerbergs Vermögen schrumpfte durch Trumps Zollankündigungen und die Verwerfungen am Aktienmarkt.
Laut "Bloomberg" lag es Mitte vergangener Woche noch bei 207 Milliarden Dollar – knapp eine Woche später aber nur bei 183 Milliarden Dollar, ein Minus von 24 Milliarden Dollar. Im Jahresvergleich schrumpfte es laut "Bloomberg" um 24,5 Milliarden Dollar – und das, obwohl es zeitweise bei 259 Milliarden lag.
Bernard Arnault
Der französische Multimilliardär besitzt über seine Holding fast 50 Prozent der Anteile an dem Luxuskonzern LVMH, zu dem Marken wie Louis Vuitton, Dior, Moët oder Hennessy zählen. Doch nach Trumps "Befreiungstag" sanken auch diese Anteile im Wert.
Arnault, der auch bei Trumps Amtseinführung zu Gast war, liegt laut "Bloomberg Billionaires Index" nur noch bei 150 Milliarden Dollar. Damit rangiert er aber immer noch auf Platz fünf der reichsten Menschen der Welt. Der Luxus-Unternehmer verlor etwa 19 Milliarden Dollar seit vergangenem Mittwoch. Allein am Montag drückten die Verwerfungen am Aktienmarkt sein Reinvermögen um mehr als 7,5 Milliarden Dollar.
Sergey Brin
Ein früherer Trump-Gegner, aber jetzt Verbündeter, ist Sergey Brin, der Mitgründer von Google. Noch immer hält er mehr als 42 Prozent der B-Anteile an Alphabet, dem Mutterkonzern der Suchmaschine – durch die besondere Aktienstruktur sind es aber nur 25 Prozent der Stimmrechte.
Seit Jahresbeginn verlor Brin 32,5 Milliarden US-Dollar, seit vergangenem Mittwoch immerhin 9 Milliarden Dollar. Insgesamt liegt das Reinvermögen laut "Bloomberg" aber noch bei 126 Milliarden Dollar – und setzt Brin damit auf Platz zehn der vermögendsten Menschen der Welt.
Die Androhung zusätzlicher Zölle gegen China führte zu weiteren Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten, die seit Trumps Ankündigungen in der vergangenen Woche schon deutlich unter Druck stehen.
An den US-Börsen lag am Montag im Verlauf der Dow-Jones-Index 2,4 Prozent im Minus. Der Dax, der am Donnerstag und Freitag bereits insgesamt rund acht Prozent verloren hatte, sackte am Montag um 4,3 Prozent ab. Anleger fürchten, dass die Zölle zu höheren Preisen, einer schwächeren Nachfrage und möglicherweise einer weltweiten Rezession führen könnten.
- Eigene Recherche
- Bloomberg: "Bloomberg Billionaires Index" (englisch, kostenpflichtig)
- Forbes: "THE REAL-TIME BILLIONAIRES LIST" (englisch)
- Der Spiegel: "Musk könnte der größte Verlierer von Trumps Zolltiraden sein"
- Business Insider: "Welche Milliardäre und CEOs an Trumps Amtseinführung teilnahmen"
- Daily Mail: "Google founder Sergey Brin is the latest tech titan to make Mar-a-Lago pilgrimage for Trump meeting" (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters