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US-Rezessionsangst erschüttert Wall Street: Dax stabilisiert sich


US-Rezessionsangst erschüttert die Börse
Trump-Regierung nimmt Verluste in Kauf

Von reuters, llb

11.03.2025 - 11:14 UhrLesedauer: 3 Min.
Amerikanische Flagge vor der New York Stock ExchangeVergrößern des Bildes
US-Flagge vor der Börse in New York: Im Montagshandel verloren die US-Indizes bis zu vier Prozent. (Quelle: Castle City Creative)
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Nach einem schwachen Wochenstart stabilisiert sich der Dax und gewinnt wieder an Boden. Doch die globalen Märkte stehen weiter unter Druck – vor allem in den USA nehmen die Rezessionsängste zu.

Die Börsen sind stark in Bewegung – sowohl in Europa als auch in den USA und Asien. Während sich der Dax nach dem Montagseinbruch stabilisiert hat, sorgen Rezessionsängste und Unsicherheiten angesichts der US-Handelspolitik für hohe Volatilität. Hier sind die wichtigsten Entwicklungen an den Börsen im Überblick.

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Dax-Anleger verunsichert trotz Plus

Nach dem deutlichen Rücksetzer zum Wochenbeginn zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder zuversichtlicher. Der Dax startet am Dienstag mit einem Plus von rund 0,5 Prozent und notiert bei 22.763 Punkten. Trotz der Verluste vom Montag, als der Leitindex 1,7 Prozent einbüßte, bleibt die Stimmung insgesamt stabil. "Allerdings wächst auch bei Dax-Anlegerinnen und Anlegern die Verunsicherung stärker, als das am Kursverlauf abzulesen ist", erklärt Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners.

Trump-Regierung nimmt Kursverluste in Kauf

An der Wall Street belastet die Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung die Märkte. Der Dow Jones gab am Montag um knapp zwei Prozent auf 42.000 Punkte nach, während der S&P 500 fast drei Prozent verlor. Besonders stark betroffen war der Nasdaq-Index, der um mehr als vier Prozent auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten rutschte.

"Die Trump-Regierung scheint zunehmend in Kauf zu nehmen, dass die Märkte fallen, um übergeordnete wirtschaftspolitische Ziele zu verfolgen", kommentiert Ross Mayfield, Investmentstratege bei Baird.

Auch der sogenannte Angstindex der Wall Street, der CBOE Volatilitätsindex, sprang um knapp 20 Prozent nach oben. Marktanalysten von Glenmede sehen weiterhin große Unsicherheiten hinsichtlich der Umsetzung der US-Handelszölle, welche zu anhaltenden Schwankungen an den Börsen führen dürften.

HelloFresh setzt auf Sparmaßnahmen zur Gewinnsteigerung

Der Berliner Essenslieferant HelloFresh will mit einem verschärften Sparkurs seine Profitabilität steigern. Das Unternehmen kündigte an, sein Effizienzprogramm bis 2026 zu verlängern, um die Kosten zu senken. "Wir konzentrieren uns auf hochwertige Kunden, anstatt nur auf Wachstum in der Masse", teilte das Unternehmen mit. Während das kleinere Geschäft mit Fertiggerichten weiter wachsen soll, erwartet HelloFresh bei seinen klassischen Kochboxen einen Umsatzrückgang von mehr als zehn Prozent.

Volkswagen-Gewinn bricht ein – Sparmaßnahmen greifen

Volkswagen kämpft weiterhin mit Herausforderungen im chinesischen Markt sowie hohen Umbaukosten. Der Nettogewinn des Konzerns fiel im vergangenen Jahr um 31 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Dennoch fiel das operative Ergebnis mit 19,1 Milliarden Euro etwas besser aus als befürchtet. Zur Enttäuschung der Anleger wird die Dividende jedoch um 30 Prozent auf 6,36 Euro je Vorzugsaktie gesenkt.

Audi-Betriebsrat kündigt Widerstand gegen Sparprogramm an

Beim zum Volkswagen-Konzern gehörenden Autobauer Audi gibt es massiven Widerstand gegen ein geplantes Milliarden-Sparpaket. Betriebsratschef Jörg Schlagbauer kündigte gegenüber dem Magazin "Focus" an, dass es "notfalls auch in der Friedenspflicht" zu Protesten kommen könnte. Audi plant Einsparungen von rund acht Milliarden Euro bis 2030, wovon auch über 9.000 Stellen betroffen sein könnten. Laut IG Metall will der Konzern zudem Tarifentgelte und Erfolgsbeteiligungen kürzen sowie bestimmte Unternehmensbereiche auslagern.

Lufthansa unter Druck nach schwacher Delta-Prognose

Die schwachen Geschäftsaussichten der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines belasten auch europäische Airlines. Die Lufthansa-Aktie verlor im vorbörslichen Handel 1,5 Prozent, nachdem Delta die Gewinnprognose für das laufende Quartal deutlich nach unten korrigiert hatte. Händler befürchten, dass sich die negative Entwicklung in den USA auch auf die europäische Luftfahrtbranche auswirken könnte.

Henkel lockt Anleger mit Aktienrückkauf und höherer Dividende

Henkel setzt auf eine gesteigerte Aktionärsvergütung: Der Konsumgüterkonzern erhöht seine Dividende um 10,3 Prozent auf 2,04 Euro je Vorzugsaktie und kündigt ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro an. Für 2025 rechnet Henkel mit einem organischen Umsatzwachstum zwischen 1,5 und 3,5 Prozent.

Redcare Pharmacy erwartet langsameres Wachstum

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy verzeichnete im vergangenen Jahr dank der Einführung des E-Rezepts in Deutschland einen Umsatzsprung von 32 Prozent. Für 2025 erwartet das Unternehmen eine leicht nachlassende Wachstumsdynamik und rechnet weiterhin mit mindestens 25 Prozent. Trotz der langsameren Expansion bleibt Redcare in seinem Segment klarer Marktführer.

Asiatische Märkte unter Druck

Nach den Verlusten an der Wall Street zeigten sich auch die asiatischen Börsen schwach. Der Nikkei-Index in Tokio fiel zeitweise um fast drei Prozent, konnte sich jedoch zum Handelsschluss auf ein Minus von 0,6 Prozent erholen. Auch chinesische Aktien standen unter Druck, drehten jedoch im Handelsverlauf leicht ins Plus. "Die Marktstimmung hat sich von Optimismus hin zu ernsten Rezessionsängsten gewandelt", erklärt Marktanalyst Tony Sycamore von IG.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
Transparenzhinweis

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