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Europäischer Gaspreis erreicht Vorkriegsniveau – dank milder Temperaturen


Speicher füllen sich
Europäischer Gaspreis erreicht Vorkriegsniveau

Von dpa, afp
Aktualisiert am 02.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Technische Anlagen eines Erdgasspeichers: So günstig wie jetzt war europäisches Gas zuletzt im Februar 2022 vor Beginn des Krieges in der Ukraine.Vergrößern des Bildes
Technische Anlagen eines Erdgasspeichers: So günstig wie jetzt war europäisches Gas zuletzt im Februar 2022, noch vor Beginn des Krieges in der Ukraine. (Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Die milden Temperaturen in Deutschland dämpfen den Gasverbrauch. Innerhalb eines Monats hat sich der Preis für europäisches Erdgas nahezu halbiert.

Der europäische Gaspreis hat zum Jahresauftakt die Talfahrt der vergangenen Handelstage fortgesetzt: Grund sind die ungewöhnlich milden Wintertemperaturen. Am Montag startete der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas mit 70,30 Euro je Megawattstunde in den Handel. So günstig war europäisches Erdgas zuletzt im Februar 2022, vor Beginn des Krieges in der Ukraine.

Im frühen Handel ist der Gaspreis dann wieder etwas gestiegen und die Megawattstunde wurde am Morgen bei 73 Euro gehandelt. Seit Anfang Dezember hat sich der Preis für den Terminkontrakt TTF in etwa halbiert. Das Rekordhoch war im vergangenen Sommer bei 345 Euro je Megawattstunde erreicht worden. Damals hatte ein Lieferstopp von Erdgas aus Russland einen rasanten Höhenflug bei den Preisen auf dem europäischen Markt ausgelöst.

Der wesentliche Grund für den fallenden Gaspreis bleiben die nach wie vor vergleichsweise milden Wintertemperaturen, die den Verbrauch dämpfen. So gab es zum Jahreswechsel in Deutschland regional Temperaturen von über 20 Grad. Der Deutsche Wetterdienst hat den wärmsten Silvestertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemeldet. Außerdem wurde zuletzt deutlich mehr Energie aus Windkraft gewonnen, wodurch zur Stromerzeugung weniger Gas benötigt wurde.

Gasspeicher zu 90 Prozent gefüllt

Dank des zuletzt sehr milden Winters füllen sich auch die deutschen Gasspeicher deutlich. Laut jüngster Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand am 31. Dezember über alle deutschen Speicher hinweg 90,12 Prozent. Die Gasreserven sind damit den elften Tag in Folge gestiegen, nachdem sie zuvor über mehrere Wochen gesunken waren.

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Wegen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die der Westen in Reaktion auf den Militäreinsatz in der Ukraine ausgesprochen hat, hatte Moskau seine Gasexporte in die EU stark eingeschränkt. Um die Absatzmengen auszugleichen, bemüht sich Russland, seine Gaslieferungen an China zu erhöhen. Bislang fehlte dafür aber teilweise die Infrastruktur.

Zweite Pipeline nach China für 2024 geplant

Präsident Wladimir Putin eröffnete im Dezember feierlich ein neues Erdgasfeld in Ostsibirien, das eine merkliche Steigerung der Ausfuhren nach China bringen soll. Eine neue Pipeline mit dem Namen "Kraft Sibiriens" transportiert seit Ende 2019 bereits Gas nach China. Eine zweite Pipeline, "Kraft Sibiriens 2", soll ab 2024 gebaut werden.

Gazprom-Chef Alexej Miller erklärte am Montag, "dass die Aussichten auf einen weltweit steigenden Gasverbrauch vor allem mit Asien und in erster Linie mit China verbunden sind". Die Lieferungen in die Volksrepublik hätten 2022 bereits "auf Anfrage Chinas" die vertraglich zugesicherten Mengen überstiegen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, afp
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