Veggie-Trend Nestlé verkauft Herta-Wurst – Spanier übernehmen
Nestlé trennt sich von der Mehrheit seiner Wurstmarke Herta, möchte aber die vegetarischen Produkte künftig behalten und weiterentwickeln. Der Konzern nennt die Gründe und verrät auch, an wen verkauft wurde.
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé verkauft die Mehrheit an seiner Wurstmarke Herta an den spanischen Lebensmittelkonzern Casa Tarradellas. Einen Minderheitsanteil von 40 Prozent wolle Nestlé behalten, teilte der Konzern in Frankfurt mit. Der Verkauf betrifft das Herta-Wurst- und Fleischwarengeschäft sowie Teigprodukte der Marke Herta in Frankreich und Belgien. Nestlé behält hingegen das Geschäft mit vegetarischen Produkten von Herta und möchte dieses weiterentwickeln.
Konzern möchte sich mehr auf Gesundheit fokussieren
Die Geschäfte von Herta mit Wurstwaren und Teigprodukten, die im westfälischen Herten sowie an Standorten in Frankreich gefertigt werden, hatten 2018 rund 667 Millionen Euro zum Nestlé-Umsatz beigetragen und werden mit 690 Millionen Euro bewertet. Insgesamt hatte der Lebensmittelriese vergangenes Jahr 91,4 Milliarden Schweizer Franken (84 Mrd Euro) Umsatz gemacht.
Nestlé-Chef Mark Schneider hatte Herta im Februar auf den Prüfstand gestellt, da Wurst nicht mehr zur Ausrichtung des Konzerns auf Gesundheit passe. Kunden bevorzugten zunehmend pflanzliche Ernährung und achteten mehr auf die Umwelt, sagte er. Nestlé hat selbst rein pflanzliche Burger-Patties entwickelt und liefert diese auch an die Fast-Food-Kette McDonald's.
Das spanische Unternehmen Casa Tarradellas wurde 1976 gegründet. Es stellt unter anderem Pizza, Frischteigprodukte, Sandwiches sowie Wurst- und Fleischwaren her. Casa Tarradellas beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 936 Millionen Euro.
- Nachrichtenagentur dpa