"Dramatisch für die Beschäftigten" Lilium-Mitarbeiter bekommen kein Insolvenzgeld

Im Wettlauf um ein marktfähiges Elektro-Flugzeug wollte Lilium ganz vorn sein, dann folgte der finanzielle Absturz. Für die Mitarbeiter wird es nun ganz bitter.
Die fast 1.000 Beschäftigten des zahlungsunfähigen Elektroflugzeugherstellers Lilium werden voraussichtlich kein Insolvenzgeld erhalten. Dies teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Robert Hänel den Mitarbeitern mit. Der Sanierungsexperte verwies darauf, dass das Unternehmen aus Gauting bei München bereits zum zweiten Mal binnen weniger Monate Insolvenz anmelden musste.
Bekanntes deutsches Start-up ist insolvent: Flugzeug nicht serienreif
Lilium Aerospace sit seit Februar insolvent, weil die von einem Investorenkonsortium versprochenen 200 Millionen Euro zur Rettung des Unternehmens nicht zusammenkamen. Lilium war eines der bekanntesten deutschen Start-ups und wollte im Bereich der elektrisch betriebenen Kleinflugzeuge einen Jet auf den Markt bringen, das Flugzeug ist aber bislang nicht serienreif.
Im Laufe der Jahre hatten Investoren 1,5 Milliarden Euro für die Entwicklung zur Verfügung gestellt, dennoch musste im Herbst 2024 Insolvenz angemeldet werden.
Lilium meldete Insolvenz an: schlechte Nachrichten für Mitarbeitende
Wie Insolvenzverwalter Hänel berichtete, unterstütze die Agentur für Arbeit das insolvente Unternehmen weiter.
Deren Regionaldirektion gehe aufgrund der unmittelbaren Folgeinsolvenz derzeit aber nicht davon aus, dass die Mitarbeitenden ein weiteres Mal Anspruch auf Insolvenzgeld haben.
Nach Insolvenz von Lilium: "für einige existenzgefährdend"
Hänel sagte, dies sei zwar nur eine vorläufige Einschätzung, vorläufig müssten sich die rund 960 Beschäftigten des insolventen Unternehmens, die seit Januar kein Gehalt bekommen haben, aber darauf einstellen, dass keine Aussicht auf Geld bestehe. "Das ist natürlich dramatisch für die Beschäftigten und für einige existenzgefährdend", sagte er.
Hänel geht davon aus, dass dies "den Auflösungsprozess" des Unternehmens weiter beschleunigen werde. Mangels finanzieller Mittel stehe der Betrieb nach wie vor still. Er werde sich aber weiter bemühen, die ursprünglich zugesagten Investorengelder zu erhalten.
- Nachrichtenagentur dpa