Krise hält an Deutsche Wirtschaft schrumpft stärker als angenommen
Es gibt weiter schlechte Nachrichten für die deutsche Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt ist stärker als erwartet gesunken.
Die deutsche Wirtschaft ist am Jahresende 2024 etwas stärker geschrumpft als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt fiel von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Eine frühere Schätzung, die aber noch auf weniger Daten beruhte, hatte nur ein Minus von 0,1 Prozent ergeben. Während die privaten und staatlichen Konsumausgaben wuchsen, fielen die Exporte "deutlich niedriger" aus. Im dritten Quartal hatte es noch zu einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent gereicht.
Im Gesamtjahr 2024 schrumpfte Europas größte Volkswirtschaft um 0,2 Prozent, nachdem sie 2022 schon um 0,3 Prozent kleiner geworden war. Zwei Rezessionsjahre in Folge gab es zuletzt 2002/03. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet für 2025 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent. Kommt es so, wäre dies die bislang längste Konjunkturflaute in der Geschichte der Bundesrepublik.
Deutschland schlecht im internationalen Vergleich
Verglichen mit anderen großen Euro-Ländern schnitt Deutschland im vergangenen Jahr schlecht ab. Frankreich schaffte ein Wachstum von 1,1 Prozent, Spanien sogar von 3,2 Prozent.
Die Bundesbank rechnet zu Beginn des neuen Jahres nicht mit einem Ende der konjunkturellen Dauerflaute in Deutschland. "Auch im ersten Vierteljahr 2025 dürfte es der deutschen Wirtschaft noch nicht gelingen, sich aus der lang anhaltenden Stagnationsphase zu befreien", heißt es im aktuellen Monatsbericht.
Die nächste Bundesregierung kann nicht auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft hoffen. Im Jahreswirtschaftsbericht wurden am Mittwoch die Prognosen abermals deutlich gesenkt. Nach zwei Rezessionsjahren rechnet Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun 2025 nur noch mit einem Wachstum von 0,3 Prozent statt der bisher erwarteten 1,1 Prozent.
- Nachrichtenagentur Reuters