Milliardenschwere Fusion? Milka-Hersteller Mondelez will offenbar Konkurrenten schlucken
Der Lebensmittelriese Mondelez strebt offenbar eine milliardenschwere Fusion im Süßwarensektor an. Das Vorhaben könnte die Machtverhältnisse innerhalb der Branche erheblich verändern.
Diese Fusion könnte die Süßwarenbranche umkrempeln: Der US-Konzern Mondelez lotet offenbar den Kauf seines Rivalen Hershey aus. Das berichtet die Agentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf Insider. Keines der beiden Unternehmen war zunächst für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Aktien des Kitkat-Anbieters Hershey stiegen an der Wall Street um bis zu 19 Prozent, so stark wie zuletzt vor achteinhalb Jahren. Damit wurde der Konzern an der Börse mit rund 40 Milliarden Dollar bewertet. Mondelez, der Hersteller von Milka-Schokolade, dessen Marktkapitalisierung etwa doppelt so hoch ist, verbuchte dagegen ein Kursminus von vier Prozent.
Fusion mit Hershey – zweiter Anlauf von Mondelez
Mondelez hatte 2016 schon einmal versucht, Hershey zu schlucken – damals für 23 Milliarden US-Dollar. Die Branche leidet unter steigenden Kosten und einer schwächelnden Nachfrage der Verbraucher. Dadurch steigt der Konsolidierungsdruck. Im Sommer hatte der Snickers-Hersteller Mars den Kauf des Pringles-Produzenten Kellanova für 36 Milliarden Dollar angekündigt.
Im Mai hatte die EU-Kommission eine Strafe in Höhe von 337,5 Millionen Euro gegen den US-Lebensmittelriesen Mondelez verhängt – wegen unrechtmäßiger Wettbewerbsbeschränkungen im Handel mit Schokolade, Keksen und Kaffee. Mondelez habe seine Marktmacht ausgenutzt, um Händlern unrechtmäßige Vereinbarungen aufzudrücken und so gegen die Regeln des EU-Marktes verstoßen. Hier lesen Sie mehr.
Mondelez ist mit Marken wie Milka, Oreo und Philadelphia und einem Umsatz von mehr als 36 Milliarden Dollar einer der größten Süßwarenhersteller weltweit.
- Nachrichtenagenturen Reuters und afp