Kein Ausnahme-Kassenschlager So oft verkauften sich Merkels Memoiren am Veröffentlichungstag
Seit Mittwoch sind die Memoiren von Angela Merkel im Handel erhältlich. Das Werk verkaufte sich sogleich gut – ein anderes Buch jedoch startete vielversprechender.
Mit Spannung waren die Memoiren von Altkanzlerin Angela Merkel erwartet worden. Doch ein Ausnahme-Kassenschlager waren sie am Tag der Veröffentlichung zunächst nicht. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf Daten des Marktforschungsunternehmens media control berichtet, verkauften sich am Mittwoch 35.046 Exemplare des Buchs mit dem Titel "Freiheit". Der Umsatz betrage demnach 1,47 Millionen Euro.
Obwohl das insgesamt kein niedriger Wert sei, hätten sich andere Bücher zum Tag ihrer Veröffentlichung deutlich häufiger verkauft, heißt es. Ein Beispiel sei der neueste Roman von Sebastian Fitzek mit dem Titel "Das Kalendermädchen", der Ende Oktober erschien. Dieses Werk ging laut media control am Tag seiner Veröffentlichung ganze 80.261 Mal über die Verkaufstheken.
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Obamas Buch verkaufte sich schlechter
Ein Grund könnte demnach im Verkaufspreis liegen: Merkels Memoren, die im Verlag Kiepenheuer & Witsch erscheinen, schlagen derzeit mit 42 Euro pro Band zu Buche. Fitzeks Roman hingegen stieg mit einem Verkaufspreis von 25 Euro ein und generierte damit rund zwei Millionen Euro Umsatz am ersten Tag.
Den Vergleich mit anderen Politikern von Weltrang muss Merkel laut dem Bericht jedoch nicht scheuen: Die Memoiren des 44. US-Präsidenten Barack Obama, "Ein verheißenes Land", hätten sich nämlich zur Veröffentlichung im November 2020 lediglich 15.594 Mal verkauft. Auch dieses Werk kostete damals 42 Euro. Möglich ist auch ein Einfluss der Corona-Pandemie: Im November 2020 wurde das öffentliche Leben durch diverse Maßnahmen deutlich zurückgefahren. Auch im Einzelhandel gab es Einschränkungen.
In ihrem mehr als 700-seitigen Buch geht Merkel alle wichtigen Krisen und Entscheidungen ihrer 16-jährigen Amtszeit als Kanzlerin durch – die Flüchtlingskrise 2015/2016 ebenso wie zum Beispiel die Weltwirtschafts-, die Euro- oder die Ukraine-Krise. Ausführlich schildert sie auch ihr Aufwachsen in der DDR. Inhaltliche Überraschungen bietet der Blick hinter die Kulissen der Politik kaum. Dafür gewährt die heute 70-Jährige einige kleine Einblicke in ihr Privatleben, das sie sonst stark bedeckt hielt.
- spiegel.de: "Merkels Buch verkauft sich am ersten Tag 35.000 Mal" (kostenpflichtig)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa