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Roadfans meldet Insolvenz an: Aus bei Wohnmobilriesen


Fahrzeugvermietung ausgesetzt
Wohnmobilriese Roadfans meldet Insolvenz an

Von t-online
Aktualisiert am 25.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Roadfans-Wohnmobil auf dem Firmengelände in Essen.Vergrößern des Bildes
Ein Roadfans-Wohnmobil auf dem Firmengelände in Essen. (Quelle: Vladimir Wegener)

Sie betreiben eine Flotte von mehr als 1.100 Wohnmobilen. Wenige Jahre nach dem Hoch der Corona-Pandemie ist Roadfans nun insolvent.

Der Wohnmobilanbieter Roadfans GmbH aus Mönchengladbach hat am 17. Oktober 2024 Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Mönchengladbach bestätigte den Antrag, wie "Autobild" berichtet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Nikolaos Antoniadis von der Düsseldorfer Kanzlei Antoniadis & Ure ernannt.

Roadfans ist in Deutschland tätig und betreibt eine Flotte von etwa 1.100 Wohnmobilen. Das Unternehmen bietet nicht nur Vermietungen an, sondern verkauft und repariert auch Wohnmobile. Laut Insolvenzverwalter Antoniadis soll der Betrieb des Unternehmens möglichst stabil gehalten werden. Die Wohnmobilvermietung ist allerdings vorläufig ausgesetzt, da rechtliche Vorgaben dies erfordern.

Der Verkauf und Werkstattbetrieb laufen indes weiter. Antoniadis versicherte, dass neue Kaufverträge wie gewohnt abgewickelt werden können, sofern eine vollständige Zahlung erfolgt. Bereits vor der Insolvenz abgeschlossene Kaufverträge müssen jedoch im Einzelfall überprüft werden, was zu Verzögerungen für betroffene Kunden führen könnte.

Verbraucher befürchten Totalverlust

Edda Nowak von der Verbraucherzentrale macht wenig Hoffnung: Die Verbraucher kämen zuletzt. Was an Geld noch da sei, werde zunächst in Sozialabgaben und Gehältern ausgegeben. Ein Hoffnungsschimmer, so die Verbraucherberaterin: Sollte Roadfans das Fahrzeug vorrätig haben, könnte der Insolvenzverwalter die Auslieferung freigeben.

Der Werkstattbetrieb soll dagegen uneingeschränkt weitergehen. Das gilt auch für Kunden, die ihre Fahrzeuge bereits zur Reparatur oder Wartung zu Roadfans gebracht haben. Diese Leistungen sollen laut Antoniadis gewährleistet sein.

Boom während der Pandemie

Für die 179 Angestellten von Roadfans ist die Zahlung ihrer Gehälter zunächst gesichert. Diese erfolgt bis Dezember 2024 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit. Die Beschäftigten seien bereits über die aktuelle Lage des Unternehmens informiert worden. Geschäftsführer Jan Philipp Harmes äußerte sich trotz der schwierigen Situation optimistisch. Er betonte, dass das Team von Roadfans stark sei und an eine Sanierung sowie eine zukünftige Lösung glaube.

Es gebe bereits Gespräche mit möglichen Investoren. Roadfans sei zukunftsfähig, erklärt Antoniadis bei "Autobild": "Wir prüfen derzeit alle Optionen, um Roadfans zu erhalten und den Gläubigern gerecht zu werden." Langfristige Trends zu Wohnmobilreisen und Naturverbundenheit würden bestehen.

Mitverantwortlich für die schwierige Lage von Roadfans sind die Nachwehen der Coronazeit. Während der Pandemie erlebte die Wohnmobilbranche einen Boom, die Nachfrage stieg deutlich an. Die Folge: gestiegene Zinsen, Überproduktion und Preisdruck am Fahrzeugmarkt.

Transparenzhinweis
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