Wichtiger Wohnungsbauträger Ostdeutscher Bauentwickler AOC meldet Insolvenz an
Nach über 20 Jahren muss der Bauentwickler AOC Insolvenz anmelden. So geht es für die Mitarbeiter weiter.
Der große ostdeutsche Bau-Projektentwickler AOC hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Magdeburg und einer Niederlassung in Leipzig gehört zu den wichtigsten Wohnungsbauträgern in der Region. Zuletzt war AOC für mehrere bedeutende Projekte in Leipzig verantwortlich.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 haben auch AOC stark getroffen. Lieferprobleme, massive Preissteigerungen und schnell steigende Zinsen führten zu Verzögerungen bei mehreren Projekten und einem negativen Jahresergebnis. Trotz der erfolgreichen Fertigstellung dieser Projekte brachten hohe Zinsen den Immobilienmarkt nahezu zum Erliegen.
Geschäftsbetrieb bleibt vorerst erhalten
In einer Mitteilung des Unternehmens vom Donnerstag heißt es, die "Zurückhaltung auf dem Finanzierungsmarkt" habe AOC in Schwierigkeiten gebracht. Aus diesem Grund sei die Einleitung einer umfassenden Restrukturierung nötig geworden, um den Wert seiner Projektpipeline von etwa einer Milliarde Euro zu erhalten.
Ziel sei es, die bestehenden Erfolgschancen für die Gläubiger bestmöglich zu nutzen. "Die in Leipzig geplanten Objekte sollen weiter verfolgt werden", erklärte Geschäftsführer Till Schwerdtfeger der "Leipziger Volkszeitung".
Das Amtsgericht Magdeburg prüft derzeit den Antrag auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Der Geschäftsbetrieb wird vorerst aufrechterhalten, allerdings wurden auch Insolvenzanträge für einige Tochtergesellschaften gestellt. Insgesamt beschäftigt AOC 30 Mitarbeiter an den Standorten Magdeburg und Leipzig und ist auf Wohn- und Gewerbeprojekte spezialisiert.