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KaDeWe: Central-Gruppe aus Thailand kauft Immobilie nach Signa-Pleite


Übernahme perfekt
Thailändische Central-Gruppe kauft KaDeWe

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 12.04.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0440945497Vergrößern des Bildes
Das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin (Archivbild): Die Immobilie wird von einem thailändischen Familienunternehmen übernommen. (Quelle: IMAGO/David Inderlied/imago)

Am Donnerstag hatte es bereits erste Berichte gegeben, nun ist es offiziell: Die thailändische Central-Gruppe übernimmt das Luxuskaufhaus KaDeWe.

Die Immobilie des Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe gehört nun vollständig der thailändischen Central-Gruppe. Der bisherige Eigentümer, die insolvente Signa Prime Selection, und die Gruppe hätten eine Vereinbarung über den kompletten Erwerb getroffen, teilte Central am Freitag mit. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die thailändische Unternehmensgruppe zählt unter Handelsexperten auch zu den Kandidaten für die vollständige Übernahme der KaDeWe Group, also des tatsächlichen Warenhausgeschäfts in der renommierten Immobilie in der Tauentzienstraße. Bisher hält Central daran 50,1 Prozent, 49,9 Prozent gehören zu der in Schieflage geratenen Signa-Gruppe des österreichischen Geschäftsmannes René Benko.

"Verdeutlicht das Engagement unserer Familie für KaDeWe Group"

"Wir freuen uns, das KaDeWe Berlin in unser Portfolio an traditionellen Flaggschiff-Luxusimmobilien aufzunehmen. Die zusätzliche Kapitalinvestition verdeutlicht das Engagement unserer Familie für KaDeWe Group und unsere treuen Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und Geschäftspartner in Europa", sagte Central-Geschäftsführer Tos Chirathivat laut der Mitteilung. "Wir werden uns weiter darum bemühen, mit allen Beteiligten die bestmögliche Lösung zu finden, damit unsere Kaufhäuser ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen können – besser und stärker als zuvor und so schnell wie möglich."

Die Central Group bleibt laut Mitteilung "in Gesprächen mit dem Management der KaDeWe Group und den Gläubigern und ist zuversichtlich, sich als neuer Eigentümer der Berliner Immobilie über den Erwerb weiterer Vermögenswerte zu einigen und damit einen geordneten Ausstieg aus dem Insolvenzverfahren einzuleiten".

Zur KaDeWe-Gruppe gehören neben dem KaDeWe in Berlin noch das Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg. Ende Januar meldete die Gruppe Insolvenz in Eigenverwaltung an. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter.

60.000 Quadratmeter Einkaufsfläche mitten in der Hauptstadt

Das "Kaufhaus des Westens" ist deutlich älter als der Kalte Krieg, nach dem sein Name klingt. Es wurde am 27. März 1907 eröffnet – in einer damals großbürgerlichen Wohngegend abseits der Einkaufsmeile am Potsdamer Platz. 1927 verkaufte Gründer Adolf Jandorf an die jüdische Kaufmannsfamilie Hermann Tietz. In der Nazizeit wurden die Eigentümer aus der Geschäftsleitung verdrängt, aus dem Namen der Kaufmannsfamilie entstand 1933 der Warenhauskonzern "Hertie".

1943 stürzte ein amerikanisches Flugzeug ins KaDeWe, das Gebäude lag in Trümmern. 1950 kam der Neuanfang, in der Adenauer-Ära wurde das Warenhaus zum Sinnbild für Konsum und Kaufkraft. Anlässlich der Feier des 100. Geburtstags im März 2007 stürmten die Berliner das Haus und holten sich Stücke von einer 6,50 Meter hohen Riesentorte ab.

Das KaDeWe verfügt über 60.000 Quadratmeter Einkaufsfläche mitten in der Hauptstadt – das entspricht etwa acht Fußballfeldern mit hochwertigen Kleidern, Schuhen, Handtaschen und Feinkost. Neben Freunden von Luxuswaren machen sich täglich auch Tausende Touristen auf den Weg in das renommierte Gebäude. Zuletzt wurde das Kaufhaus von 2016 an jahrelang für zig Millionen Euro umgebaut. Im Sommer verlassen die Galeries Lafayette Berlin – damit hat das KaDeWe künftig einen Luxuskonkurrenten weniger in der Hauptstadt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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