Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht EU-Kommission verhängt Milliardenstrafe gegen Apple
Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht: Die EU-Kommission hat dem Tech-Konzern Apple eine Milliardenstrafe auferlegt.
Die EU-Kommission hat eine Wettbewerbsstrafe von 1,8 Milliarden Euro gegen den US-Tech-Giganten Apple verhängt. Das Unternehmen habe seine marktbeherrschende Stellung für den Vertrieb von Musik-Streaming-Apps an iPhone- und iPad-Nutzer über seinen App Store missbraucht, teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit.
Die Strafe fällt damit deutlich höher aus als erwartet. Die "Financial Times" hatte im Februar berichtet, Apple stehe vor einer Strafe von rund 500 Millionen Euro. Konkret ging es um die Frage, ob Apple als Betreiber des App Stores den Wettbewerb auf dem Musik-Streamingmarkt verzerrt hat oder nicht. Vor allem der weltgrößte Streaming-Anbieter Spotify beschwert sich seit Jahren darüber, dass Apple seinen eigenen Dienst Apple Music bevorzuge und Wettbewerber daran hindere, den Apple-Nutzern alternative Bestell- und Bezahloptionen für Musik-Abos anzubieten.
Beide Seiten streiten sich darum, ob der Abschluss eines kostenpflichtigen Abos über die Spotify-App untersagt werden kann, wenn Spotify den iPhone-Hersteller nicht am Umsatz beteiligen möchte.
Apple hatte Vorwürfe zurückgewiesen
Apple wies die Vorwürfe zurück. Die EU-Kommission habe "keine glaubwürdigen Belege für Schäden an den Verbraucherinnen und Verbrauchern" vorgelegt. Von der Entscheidung werde vor allem der Marktführer Spotify profitieren, erklärte das Unternehmen.
Apple hatte im Februar betont, das Geschäft habe sich seit der ersten Beschwerde 2013 in Europa in diesem Zeitraum für Spotify außergewöhnlich vorteilhaft entwickelt. Mit einem Marktanteil von 59 Prozent seien die Schweden inzwischen führend – vor Amazon Prime Music mit 18 Prozent und YouTube Music mit neun Prozent. Apple liege mit acht Prozent Marktanteil nur auf Platz vier. Bemerkenswert sei, dass der Anteil für Spotify auf den Apple-Smartphones sogar noch höher sei als auf Android-Geräten.
- Nachrichtenagentur dpa