Trotz Sicherheitsbedenken Bericht: DB-Schenker geht vermutlich an arabischen Investor
Das Bundeswirtschaftsministerium hat Bedenken, die Bahn-Tochter Schenker an einen arabischen Investor zu verkaufen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber hoch.
Die Bahn-Tochter Schenker könnte von einem arabischen Investor übernommen werden, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach strebe die Ampelkoalition einen möglichst hohen Preis für einen Verkauf von Schenker an – trotz Sicherheitsbedenken in Teilen der Bundesregierung. Die Koalition will Schenker wegen der Haushaltskrise verkaufen: Zum einen braucht sie zusätzliche Einnahmen, zum anderen möchte sie sparen, indem die bei Schenker anstehenden Investitionen an einen privaten Investor ausgelagert werden.
In einer ersten Interessenbekundung Anfang Februar hatten sich dem Bericht zufolge mehrere Investoren aus dem arabischen Raum gemeldet. Vor allem die Höhe des Kaufpreises werde bei der Auswahl des Käufers entscheidend sein, weil sich die Deutsche Bahn für ein diskriminierungsfreies Bieterverfahren entschieden habe. Allein russische Interessenten seien aufgrund der Sanktionen vom Bieterverfahren ausgeschlossen.
Kanzleramt und FDP-Ministerien haben weniger Bedenken
Das Bundeswirtschaftsministerium hat laut mehreren Regierungsvertretern bereits im Dezember Bedenken angemeldet und ein Bieterverfahren vorgeschlagen, bei dem neben dem Preis auch geopolitische Kriterien eine Rolle spielen, berichtet das "Handelsblatt". Das Kanzleramt und das Verkehrs- und Finanzministerium seien hingegen einem arabischen Investor weniger abgeneigt.
Bei dem Deal könnte Schenker mit 10 bis 15 Milliarden Euro bewertet werden. Die profitable Bahn-Tochter ist ein Spezialist für den Transport auf der Straße, zudem bietet sie internationalen Luft- und Seefrachtverkehr an.
- handelsblatt.com: "Verkauf von Schenker an arabischen Investor wird wahrscheinlicher" (kostenpflichtig)