Im Autogeschäft Bosch streicht weitere Hunderte Stellen an mehreren Standorten
Die bisherigen Kürzungen scheinen nicht zu reichen: Bosch streicht weitere Hunderte Stellen im Autogeschäft. Betroffen sind mehrere Standorte.
Der Autozulieferer Bosch streicht bis zu weitere 500 Stellen im Autogeschäft. Diesmal gehe es um die Steuergeräte-Sparte, teilte das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage mit. Bis Ende 2025 fielen Stellen in Verwaltung und Entwicklung weg. Betroffen seien die Standorte Ansbach, Reutlingen, Salzgitter und Schwieberdingen.
"Wir setzen auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche und die Nichtnachbesetzung bei Personalwechseln", erklärte eine Sprecherin. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" über den Stellenabbau berichtet.
Dritter Stellenabbau binnen weniger Wochen
Insgesamt arbeiten in der Sparte "Mobility Electronics" weltweit etwa 40.000 Menschen, in Deutschland sind es rund 12.500. Der Markt für elektronische Steuergeräte sei stark preisgetrieben, hieß es. Zudem verändere sich die bisherige Wertschöpfungskette: Autohersteller entwickelten die elektronischen Architekturen selbst und ließen die Teile von Auftragsfertigern produzieren. "Dies stellt Systemlieferanten wie Bosch, die bisher Entwicklung und Fertigung von Steuergeräten für Automobilhersteller bündelten, vor große wirtschaftliche Herausforderungen", hieß es.
Es ist der dritte Stellenabbau bei Bosch binnen weniger Wochen: Im Dezember hatte das Unternehmen angekündigt, 1.500 Arbeitsplätze in der Antriebssparte zu streichen, weitere 1.200 Stellen stehen im Geschäft mit autonomen Fahren zur Disposition.
Auch bei den anderen großen deutschen Zulieferern herrscht wegen des schwachen Automarkts und des Wechsels zur Elektromobilität Unruhe in Sachen Beschäftigung. Bei ZF Friedrichshafen schlug in dieser Woche der Betriebsrat Alarm, weil bis 2030 rund 12.000 Stellen in Deutschland verschwinden könnten. Das Unternehmen bestätigte das nicht. Bei Continental soll eine mittlere vierstellige Zahl an Arbeitsplätzen in der kriselnden Autosparte wegfallen.
- Nachrichtenagentur Reuters