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Evotec-Aktie bricht ein: Chef von Biotech-Unternehmen tritt zurück


Aktie bricht ein
Chef von Biotech-Unternehmen Evotec tritt zurück

04.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Firmensitz der Evotec SE in Hamburg (Archivbild): Das Medikament soll schwere Verläufe verhindern.Vergrößern des Bildes
Firmensitz der Evotec SE in Hamburg (Archivbild): Die Aktie des Unternehmens ist deutlich eingebrochen. (Quelle: Waldmüller/imago-images-bilder)

Der Chef des Biotech-Unternehmens Evotec, Werner Lanthaler, gibt seinen Posten ab. Das verunsichert Anleger.

Der Pharma-Wirkstoffforscher Evotec <DE0005664809> muss sich einen neuen Chef suchen. Der Vorstandsvorsitzende Werner Lanthaler trete nach fast 15 Jahren aus persönlichen Gründen vor Ablauf seines Vertrags zurück, teilte das Unternehmen überraschend am Mittwochabend in Hamburg mit. Der Aufsichtsrat habe dem Rücktritt zugestimmt und suche intern wie extern nach einem dauerhaften Nachfolger. Vorläufig werde Aufsichtsratsmitglied Mario Polywka das Unternehmen leiten. Dieser hatte bei Evotec früher das Tagesgeschäft geführt. Die Anleger reagierten beunruhigt auf die Neuigkeiten.

Die im MDax <DE0008467416> gelistete Aktie sackte am Donnerstagmorgen um bis zu 20 Prozent ab. Sie durchbrach dabei mehrere charttechnisch wichtige Indikatorlinien, was den Abgabedruck noch erhöhte. Die Kursgewinne seit Anfang November sind damit auf einen Schlag weg.

Analyst Charles Weston von der kanadischen Bank RBC verwies in einem ersten Kommentar darauf, dass die Unternehmensleitung von Evotec Investoren und Analysten bei Ergebnisgesprächen und den häufigen Kapitalmarkttagen stets zur Verfügung stehe. Angesichts dessen glaube er, dass die Geschäfte des Unternehmens in sicheren Händen seien, während ein neuer Vorstandschef gesucht werde.

Vertrag lief noch bis 2026

Lanthaler begründete seinen Rücktritt mit einem "extrem herausfordernden und sowohl körperlich als auch insgesamt erschöpfenden Jahr 2023". Er könne dem Unternehmen in den nächsten Jahren "nicht bestmöglich dienen". Aufsichtsratschefin Iris Löw-Friedrich dankte dem Manager "für seine einzigartige Vision und die vielen wichtigen Erfolge in den vergangenen beinahe 15 Jahren". Lanthalers Vertrag wäre eigentlich noch bis März 2026 gelaufen.

Unterdessen bestätigte das Unternehmen seine Geschäftsprognose für das abgelaufene Jahr. Der Umsatz soll etwa 750 bis 790 Millionen Euro erreichen. Für den um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hat das Management weiter 60 bis 80 Millionen Euro im Auge. Das Zahlenwerk will Evotec am 24. April vorlegen.

Außerdem gaben die Hamburger am Donnerstag eine Partnerschaft mit dem Biotech-Unternehmen Owkin bekannt. Sie wollen in den Bereichen Onkologie, Immunologie und Inflammation neue Medikamente entdecken und entwickeln und setzen dabei nach eigenen Angaben auch auf Künstliche Intelligenz, um die Angriffspunkte eines Therapeutikums besser zu identifizieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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