Dabei ist es wärmer Gasverbrauch in Deutschland deutlich gestiegen
In diesem Winter wird in Deutschland bislang deutlich mehr Gas verbraucht als im vorherigen. Das liegt allerdings vorrangig nicht an den Privathaushalten.
Privathaushalte und Unternehmen in Deutschland haben einem Medienbericht zufolge seit Anfang Oktober 7,2 Prozent mehr Gas verbraucht als im Vorjahreszeitraum. Während die Zunahme bei Privathaushalten und Gewerbe 2,5 Prozent betrage, sei der Gasverbrauch der Industrie um 11,1 Prozent gestiegen. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag unter Berufung auf Berechnungen der Bundesnetzagentur.
Die Temperatur lag demnach durchschnittlich bei 6,7 Grad und damit 0,7 Grad über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zu den Wintern 2018 bis 2021 – also vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und dem Ende der russischen Gaslieferungen – ging der Gasverbrauch demnach aber um 13,9 Prozent zurück. Die Industrie sparte den Zahlen zufolge seit Oktober 12,8 Prozent ein, bei Haushalten und Gewerbe waren es 15,3 Prozent.
"Ein paar kalte Tage machen uns keine Sorgen"
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zeigte sich gegenüber den Funke-Zeitungen "optimistischer" als im vergangenen Jahr. "Wir können zwar sehen, dass der Gasverbrauch ansteigt, wenn es kalt wird. Ein paar kalte Tage machen uns aber keine Sorgen", sagte Müller. "Die Speicher sind zu rund 90 Prozent gefüllt und wir haben stabile Importe, die unsere Gasversorgung sichern. Ein Gasmangel in diesem Winter ist unwahrscheinlich."
Müller rief Bürger und Unternehmen trotzdem zur Sparsamkeit auf. "Wir empfehlen den Menschen, bewusst mit Gas umzugehen und sich genau zu überlegen, welcher Verbrauch sich einsparen lässt", sagte der Netzagentur-Chef. "Wer weniger Gas verbraucht, kann viel Geld sparen."
- Nachrichtenagentur afp