"Zur Erreichung unserer Ziele" Spotify entlässt 1.500 Mitarbeiter
Erst kürzlich hatte das Unternehmen positive Quartalszahlen verzeichnet – nun entlässt Spotify mehr als Tausend Mitarbeitende. Der Chef des Konzerns begründet den Schritt.
Der Musikstreaming-Dienst Spotify will mehr als Tausend seiner Mitarbeitenden entlassen. Er habe "die schwierige Entscheidung getroffen, unsere Gesamtbelegschaft unternehmensweit um etwa 17 Prozent zu reduzieren", erklärte der Chef des schwedischen Unternehmens, Daniel Ek, in einem Schreiben an die Mitarbeiter, das der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag. Als Begründung nannte er das verlangsamte Wirtschaftswachstum sowie die gestiegenen Zinsen. Das treffe auch Spotify.
Das schwedische Unternehmen gilt als die klare Nummer eins im Musikstreaming vor Apple und Amazon. Im Jahr 2017 beschäftigte es rund 3.000 Mitarbeiter. Bis Ende 2022 verdreifachte sich diese Zahl auf rund 9.800. Von dem Abbau seien nun rund 1.500 Arbeitsplätze betroffen, sagte ein Sprecher. Noch im Oktober hatte Spotify nach einem Anstieg der Nutzerzahlen und einer Preiserhöhung ausnahmsweise einen Quartalsgewinn ausgewiesen.
"Ich bin mir bewusst, dass eine Kürzung dieser Größenordnung für viele angesichts des jüngsten positiven Ergebnisberichts und unserer Leistung überraschend groß erscheint", schrieb Ek nun. Spotify habe 2020 und 2021 "erheblich" investiert. "Jetzt befinden wir uns jedoch in einem ganz anderen Umfeld." Trotz der Bemühungen, die Kosten im vergangenen Jahr zu senken, seien diese weiterhin zu hoch.
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"Die beste Option zur Erreichung unserer Ziele"
Auch ein geringerer Personalabbau in den kommenden zwei Jahren sei laut Ek diskutiert worden. "In Anbetracht der Kluft zwischen unseren finanziellen Zielen und unseren aktuellen Betriebskosten habe ich jedoch beschlossen, dass eine umfassende Maßnahme zur Anpassung unserer Kosten die beste Option zur Erreichung unserer Ziele ist", schrieb der Manager. Von dem Personalabbau betroffene Mitarbeiter sollen eine Abfindung erhalten, verbliebene Urlaubstage ausgezahlt werden.
Spotify hat seit seiner Gründung viel investiert, um das Wachstum durch die Expansion in neue Märkte und in den vergangenen Jahren auch durch exklusive Inhalte wie Podcasts zu fördern. Allein für Podcasts gab das Unternehmen über eine Milliarde Dollar aus. Trotz seines weltweiten Erfolgs hat Spotify noch nie einen Jahresnettogewinn erzielt, auch positive Quartalsergebnisse waren bislang die Ausnahme.
Von Juli bis September verbuchte das schwedische Unternehmen dann einen Gewinn von 32 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte im gleichen Zeitraum ein Minus von 228 Millionen Euro zu Buche gestanden. Die Zahl der zahlenden Nutzer stieg um 16 Prozent auf 226 Millionen Menschen.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP