Schlechte Stimmung Ifo: Deutsche Exportindustrie hat zu kämpfen
Viele Branchen erwarten rückläufige Exportzahlen. Das hat auch mit der wirtschaftlichen Lage Chinas zu tun.
Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich weiter verschlechtert. Der Ifo-Index der Exporterwartungen sank im August von minus 6,0 Punkten auf minus 6,3 Punkte, wie das Münchener Institut am Montag mitteilte. "Die deutschen Exporteure kämpfen weiterhin mit einer schwachen Weltnachfrage", erklärte das Ifo. "Zudem beklagen immer mehr Unternehmen, dass ihre weltweite Wettbewerbsfähigkeit leide."
Im Maschinenbau haben sich die Aussichten auf die kommenden drei Monate weiter eingetrübt. Auch die Metallbranche erwartet rückläufige Exporte, wie die Ifo-Umfrage ergab.
In der chemischen Industrie dagegen habe sich die Stimmung gedreht. Sie rechne nun mit einem Zuwachs ihrer Exporte, erklärte das Ifo. Auch die Unternehmen in der Nahrungsmittelbranche und die Getränkehersteller gehen demnach davon aus, dass ihre Auslandsumsätze steigen werden. Im Fahrzeugbau halten sich positive und negative Antworten die Waage.
Exporte nach China schwächer entwickelt als gedacht
Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) wies am Montag darauf hin, dass sich die deutschen Exporte nach China in jüngster Zeit schwächer entwickelt hätten, als es angesichts des chinesischen Wirtschaftswachstums zu erwarten gewesen wäre. Auch der Anteil Chinas an den deutschen Gesamtexporten habe nach einem vorübergehenden Anstieg zuletzt wieder zu sinken begonnen, obwohl die chinesische Wirtschaft weiter wachse. Das hätten vom IfW ausgewertete Handelsdaten ergeben.
"Die Zahlen sprechen zum einen dafür, dass deutsche Firmen zunehmend in China produzieren", erklärte das Institut. Zum zweiten stelle Chinas Wirtschaft offenbar vermehrt Kapitalgüter selbst her, die es früher oft aus Deutschland importierte.
- Nachrichtenagentur AFP