Trotz drohender Insolvenz Warum die Tupperware-Aktie überraschend steigt
Paradox: Die Tupperware-Aktie erlebt derzeit einen der größten Sprünge in der Unternehmensgeschichte. Dabei droht seit Monaten die Insolvenz.
Die Einigung mit den Kreditgebern beschert Tupperware einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte. Die Aktien des Anbieters von Frischhaltedosen steigen an der Wall Street um mehr als 56 Prozent auf 5,50 Dollar. Das Unternehmen hatte sich mit seinen Gläubigern unter anderem auf einen teilweisen Schuldenerlass und einen millionenschweren Rahmenkredit geeinigt. Dies sei eine Rettungsleine für Tupperware, sagte Analyst Bartosz Sawicki vom Finanzdienstleister Conotoxia. Das Marktumfeld bleibe aber schwierig.
Zudem investieren derzeit vor allem Kleinanleger in den Hersteller von Frischhalteboxen. Dies hatte einen Anstieg der Aktien von über 800 Prozent binnen zwei Wochen zur Folge. Während Beobachter diesen Umstand angesichts der drohenden Insolvenz für kaum nachvollziehbar halten, deutet für Experten alles auf einen sogenannten "Meme-Aktien" Effekt hin.
Was sind "Meme-Aktien"?
"Meme-Aktien" gewinnen in sozialen Netzwerken als Bestandteil von "Memes" – lustige Bilder, die mit einem kurzen Text versehen sind – an Popularität. Durch deren Verbreitung heizen sich die Kleinanleger dann gegenseitig zum Kauf an und sorgen wie im Fall von Tupperware zu unvorhersehbaren Aktienrallyes, berichtete ZDF.
Ähnliche Phänomene gab es in der Vergangenheit bereits bei anderen von Insolvenz bedrohten Unternehmen, wie dem Computerspiele-Hersteller GameStop. Vor allem für Großanleger sind diese Aktiensprünge schwer vorhersehbar. Als Folge eines "Meme-Aktien"-Manövers in den Jahren 2020 und 2021 musste so ein US-Hedgefond schließen, heißt es in dem Bericht weiter.
- Nachrichtenagentur Reuters
- zdf.de: "Tupperware: Was hinter dem Aktien-Hype steckt"