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Weltgrößter Elektrohersteller Foxconn kauft schwäbisches Tochterunternehmen auf


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Millionen-Deal
Asiatischer Elektro-Gigant will deutsches Unternehmen kaufen


Aktualisiert am 14.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Details vom Unterbau eines E-Autos von Mercedes Benz: Mit dem Ende des Verbrennermotors müssen sich nicht nur Autobauer umstellen, sondern auch ihre Zulieferer.Vergrößern des Bildes
Details vom Unterbau eines E-Autos von Mercedes Benz: Mit dem Ende des Verbrennermotors müssen sich nicht nur Autobauer umstellen, sondern auch ihre Zulieferer. (Quelle: via www.imago-images.de/imago-images-bilder)
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Für eine dreistellige Millionensumme kauft ein asiatisches Großunternehmen die Tochter des schwäbischen Mittelständlers Prettl. Wie kam es zu dem Deal?

Der schwäbische Mittelständler Prettl will einen Millionendeal mit dem taiwanesischen iPhone-Zulieferer Foxconn schließen. Für 186 Millionen Euro soll das Tochterunternehmen Prettl SWH mit seinen 8.500 Mitarbeitern nach Asien gehen und dort von der Foxconn-Tochter Foxconn Interconnect Technology (FIT) übernommen werden, das berichtete das Online-Wirtschaftsmagazin "Capital". Prettl ist ein schwäbisches Familienunternehmen, das sich schon früh auf Kabeltechnik für Elektroantriebe spezialisiert hat. Doch noch steht die Zustimmung der Bundesregierung aus.

Der Zukauf von Prettl SWH sei laut "Capital" Teil der Wachstumsstrategie in der E-Auto-Branche. FIT ist spezialisiert auf Kommunikationssoftware, Sensoren und Highspeed-Verbindungen für Elektroautos und ist selbst Zulieferer für den Mutterkonzern. "Prettl und FIT haben vieles gemeinsam", sagte FIT-Sprecherin Jing-Han Yang gegenüber Capital. "Ihre Expertise mit Sensorkabeln und Verbindungen passt zu unseren eigenen Kernbereichen." Eine Übernahme sei bereits seit 2021 im Gespräch.

Zuletzt war der weltweit größte Elektronikzulieferer wegen widriger Arbeitsbedingungen und Lieferschwierigkeiten in den internationalen Medien. Das Ziel von Foxconn ist ein gesicherter Anteil auf dem Markt für E-Autos. Konkret wollen sie bis 2025 einen Marktanteil von fünf Prozent erreichen. Erste Auto-Modelle präsentierte das Unternehmen im vergangenen Jahr.

Autobranche ist ein enger Markt

Branchenexperten wie Martin Gehring von der Unternehmensberatung "Simon Kucher und Partner" bezeichnen bei "Capital" das Ziel als "überambitioniert" und "unrealistisch". Tesla habe Jahre gebraucht, um sich seinen Marktanteil aufzubauen. Neben den mittlerweile erfolgreichen etablierten Herstellern werden in den nächsten Jahren außerdem bis zu 20 neue Unternehmen in den Automarkt drängen.

"Wenn man Verkabelung als Kernstück seiner Strategie identifiziert hat, ist es durchaus sinnvoll, das Know-How einzukaufen", sagt Automobilexperte Gehring. "Prettl ist ein renommierter Anbieter in dem Bereich und hat eine solide Technik für E-Mobilität. Dazu sind sie zukunftsorientiert und wissen, wie ein Auto vernetzt wird." Kabeltechnik werde laut Gehring in Zukunft noch wichtiger werden.

Bundesregierung muss noch zustimmen

Bevor der Deal durchgeht, muss allerdings noch die Bundesregierung grünes Licht geben. Zuletzt hatte sie sich bei Übernahmen aus Asien auch schon quer gestellt. Die chinesische Staatsreederei Cosco etwa durfte statt der angestrebten 35 Prozent nur 24,9 Prozent am Hamburger Container-Terminal Tollerort übernehmen. Die Übernahme der Dortmunder Chipfabrik Elmos durch das chinesische Unternehmen Sai Microelectronics untersagte die Regierung ganz.

Auch Deals mit taiwanesischen Unternehmen stehen dabei immer wieder unter Beobachtung. Dahinter steht die Sorge vor neuen Abhängigkeiten Deutschlands, wenn Schlüsseltechnologien ins Ausland abwandern. Auch eine wettbewerbsrechtliche Prüfung durch das Bundeskartellamt und die Europäische Kommission steht noch aus. Foxconn ist aber optimistisch, dass am Ende alles glattgeht.

Verwendete Quellen
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