t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesWirtschaft

Trotz Lockdowns: China überrascht mit starken Exporten


Trotz mehrerer Lockdowns
China überrascht mit starken Exporten

Von dpa
Aktualisiert am 07.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Hafen von Shenzhen (Symbolbild): China hat Deutschland als Exportweltmeister im Maschinenbau überholt.Vergrößern des Bildes
Der Hafen der Metropole Shenzhen (Symbolbild): China hat trotz Lockdowns seine Exporte steigern können. (Quelle: imago-images-bilder)

Lockdowns durch eine Null-Covid-Politik und die Immobilienkrise plagen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Doch der starke Außenhandel überrascht Experten.

Ein unerwartet starkes Exportwachstum gibt der Erholung der chinesischen Wirtschaft neuen Schwung. Die Ausfuhren stiegen, in US-Dollar berechnet, im Juli um 18 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie der chinesische Zoll am Sonntag in Peking berichtete.

Experten hatten eigentlich eine Verlangsamung des Exportwachstums vorhergesagt. Im Vormonat war schon ein ähnlicher Anstieg von 17,9 Prozent verzeichnet worden. Chinas Einfuhren legten im Juli hingegen um 2,3 Prozent, etwas weniger als erwartet, zu.

Besonders stark entwickelte sich der chinesische Handel mit Russland, der um 37,1 Prozent zulegte. Chinas Einfuhren aus dem – wegen seiner Invasion in die Ukraine mit internationalen Wirtschaftssanktionen belegten – Nachbarland stiegen um 49,3 Prozent. China importiert besonders viel Energie aus Russland. Die chinesischen Ausfuhren wuchsen um 22,2 Prozent. Im Ukraine-Krieg steht die kommunistische Führung an der Seite von Russlands Präsident Wladimir Putin.

Importe aus Europa gehen zurück

Deutschlands Exporteure leiden nach diesen Angaben weiter unter einem Rückgang der deutschen Ausfuhren in die zweitgrößte Volkswirtschaft. Die Importe Chinas aus Deutschland fielen um 6,7 Prozent.

Hingegen stiegen die chinesischen Exporte nach Deutschland weiter, um 17,6 Prozent. Ähnlich ist der Trend im Handel mit Europa: Chinas Ausfuhren in die Europäische Union erhöhten sich sogar um 23,2 Prozent, während die Einfuhren aus der Gemeinschaft um 7,4 Prozent zurückgingen.

Heimische Wirtschaft ist schwach

"Chinas Exportwachstum überraschte wieder mit einer positiven Entwicklung", sagte Zhang Zhiwei, Chefökonom von Pinpoint Asset Management, der Nachrichtenagentur Bloomberg.

"Das starke Exportwachstum wird Chinas Wirtschaft in einem schwierigen Jahr weiter helfen, während die heimische Nachfrage schwach bleibt." Das starke Exportwachstum werde auch die Zuversicht in Chinas Währung stärken und helfen, Kapitalabflüsse zu verhindern.

Lockdowns und Immobilienkrise belasten

Insgesamt erwirtschaftete China im Juli einen Handelsüberschuss von 101 Milliarden US-Dollar. Die Ausfuhren in die USA stiegen um 11 Prozent, während die Einfuhren amerikanischer Waren – ähnlich wie aus Deutschland und dem Rest der EU – mit einem Minus von 4,5 Prozent rückläufig waren, wie aus den Zolldaten hervorging.

Die starken Exporte tragen maßgeblich zum chinesischen Wachstum bei, das im zweiten Quartal schwer enttäuscht hatte und nur um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt hatte.

Gründe sind die wiederholten Corona-Ausbrüche und die Lockdowns sowie andere Beschränkungen durch Chinas strikte Null-Covid-Strategie. Die Wirtschaft leidet auch unter der bislang größten Krise im Immobiliensektor, der auch immer eine wichtige Triebkraft war.

Wachstum bleibt hinter den Erwartungen

Eine rückläufige globale Nachfrage und hohe Inflation in anderen Ländern lassen die Unsicherheiten für Chinas Ausfuhren nach Ansicht von Experten steigen, was auch die Erholung in China beeinflussen könnte.

Die chinesische Regierung hatte ursprünglich 5,5 Prozent als Wachstumsziel für dieses Jahr vorgegeben, das inzwischen aber zunehmend unrealistisch erscheint. Bei einem Politbürotreffen war jüngst nur noch die Rede davon, das "bestmögliche Ergebnis" für das Wachstum anzustreben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagte zuletzt nur noch 3,3 Prozent Wachstum für China voraus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website