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Bericht: Kassenpatienten droht 2024 erneute Beitragserhöhung


Riesiges Finanzloch
Bericht: Kassenpatienten droht erneute Beitragserhöhung

Von dpa
27.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Ärztin misst den Blutdruck ihres Patienten.Vergrößern des Bildes
Eine Ärztin misst den Blutdruck ihres Patienten (Symbolbild). (Quelle: Christin Klose/dpa-bilder)
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Die Finanzlücke bei den gesetzlichen Krankenkassen ist offenbar größer als bisher angenommen. Für Patienten wird es daher wohl wieder teurer.

Kassenpatienten müssen nach einem Medienbericht auch im kommenden Jahr mit höheren Beiträgen rechnen. Wie das "Handelsblatt" aus Krankenkassenkreisen berichtete, erwarten die Versicherungen einen Anstieg um 0,2 oder sogar 0,3 Prozentpunkte beim kassenabhängigen Zusatzbeitrag. Auch das Bundesgesundheitsministerium stelle sich bereits auf eine erneute Beitragserhöhung ein.

Der allgemeine Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung liegt derzeit bei 14,6 Prozent der Einkünfte. Hinzu kommt der von der Kasse abhängige Zusatzbeitrag. Er beträgt dieses Jahr im Schnitt 1,6 Prozent, dies ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte. Eine ähnlich hohe Erhöhung könnte es dem Bericht zufolge nun für das kommende Jahr geben.

Fehlende Finanzspritze vom Bund

Der Krankenkassenbeitrag insgesamt wird bis zu einer Bemessungsgrenze von rund 4.987 Euro Bruttomonatslohn erhoben. Wer so viel oder mehr verdient, müsste bei einem Plus von 0,3 Prozentpunkten rund 180 Euro im Jahr mehr für seine gesetzliche Versicherung bezahlen, hieß es in dem Bericht. Dabei müsste die Hälfte der Arbeitgeber übernehmen.

Grund für die Annahme der Kassen zum Beitragsanstieg sei, dass diese offenbar nicht mit zusätzlichen Milliarden aus dem Bundeshaushalt rechnen könnten, um ihr Defizit auszugleichen, berichtete das "Handelsblatt". In der Ampelkoalition und in Kassenkreisen werde mit einem Fehlbetrag von acht bis zehn Milliarden Euro gerechnet. Dies gelte unter Vorbehalt der Konjunkturentwicklung und sofern es keine unvorhergesehenen, teuren Belastungen gebe.

Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomik berichtete, fehlen kommendes Jahr allerdings sogar bis zu 25 Milliarden Euro. Die Finanzlücke wäre somit sogar größer als gedacht.

"Große Herausforderungen"

Die gesetzliche Krankenversicherung stehe vor "großen Herausforderungen", sagte Grünen-Fraktionsvize Maria Klein-Schmeink dem "Handelsblatt". Gesamtgesellschaftliche Aufgaben könnten nicht nur von den Beitragszahlern gestemmt werden. Sie forderte von den Ampel-Partnern "Vertragstreue" mit Blick auf den Koalitionsvertrag.

Dort hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, dass sich der Bund stärker an den Kosten für Bürgergeld-Empfänger beteiligt. Dies würde die Kassen um bis zu zehn Milliarden Euro pro Jahr entlasten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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