Niedrigster Stand seit 19 Monaten Europäischer Gaspreis deutlich gesunken
Gas in Europa ist wieder billiger geworden – obwohl es derzeit kälter ist als zu dieser Jahreszeit üblich.
Die Großhandelspreise für Gas in Europa sind weiter gesunken und haben den niedrigsten Stand seit 19 Monaten erreicht. Der als Referenz geltende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in den Niederlanden fiel am Donnerstagvormittag kurzzeitig auf 40,50 Euro und blieb insgesamt deutlich unter 45 Euro pro Megawattstunde.
Trotz derzeitiger Temperaturen unter dem üblichen Durchschnittswert in weiten Teilen West- und Nordeuropas "sind die Gaspreise relativ stabil", erklärten Analysten von Energi Danmark. Dies gehe zum Teil auf die weiterhin gut gefüllten Speicher zurück. Bislang war der Winter vergleichsweise mild.
Krise "außerordentlich gut bewältigt"
"Die EU hat die Energiekrise außerordentlich gut bewältigt", sagte Ole Hvalbye, Analyst bei SEB. Der Beraterfirma zufolge hat Europa im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr als 1.000 Terawattstunden an Gasimporten aus Russland verloren. "Aber mit ein bisschen Glück beim Wetter, starken Rückgängen bei der Nachfrage wegen der hohen Preise und starker Zunahme der Flüssiggaseinfuhren" habe es mehr als 1.400 Terawattstunden gut gemacht.
Der Gaspreis war ab Herbst 2021 gestiegen. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 legte er sprunghaft weiter zu. Am 7. März erreichte der TTF seinen bisherigen Höchststand von 345 Euro pro Megawattstunde. Ende August lag der Preis fast genauso hoch, bei etwas über 342 Euro.
- Nachrichtenagentur AFP