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Immobilienkauf: Mit den Zinsen steigt der Druck auf Häuslebauer


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Druck auf Häuslebauer
So verändern steigende Zinsen den Immobilienkauf


Aktualisiert am 01.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Neubaugebiet in Baden-Württemberg (Symbolbild): Die Zinswende sorgt für schwierigere Bedingungen beim Erwerb von Wohneigentum. (Quelle: IMAGO/Bernd Leitner)
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Die Zinswende macht Häuslebauern zu schaffen. Das führt zu einer Verschiebung bei den Kreditgebern, wie neue Zahlen aus der Versicherungsbranche zeigen.

Der Traum vom Eigenheim ist für viele Deutsche durch die Zinswende im vergangenen Jahr in weitere Ferne gerückt. Denn steigende Zinsen bedeuten auch teurere Kredite und damit deutlich höhere Kosten beim Immobilienkauf. "Die steigenden Zinsen haben das Neugeschäft im Jahresverlauf deutlich gebremst", sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, t-online.

So lagen die Finanzierungszusagen von Lebensversicherern 2022 mit fast neun Milliarden Euro knapp unter dem Niveau von 2021 (9,2 Milliarden Euro). Ein Großteil von 6,3 Milliarden Euro entfiel dabei auf die erste Jahreshälfte und damit auf die Zeit vor der Zinswende. Eine Finanzierungszusage meint die unverbindlichen Absichtserklärungen der Kreditgeber nach Prüfung der Unterlagen des potenziellen Kreditnehmers.

Das Volumen der ausgegebenen Kredite hingegen stieg gegenüber 2021 um 2,3 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro. "Angesichts der Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist das ein gutes Ergebnis", so Asmussen.

Experten rechnen mit steigenden Kreditraten

Hintergrund: Die Europäische Zentralbank hat im vergangenen Jahr die sogenannte Nullzinspolitik beendet und hebt seitdem schrittweise den Leitzins an. Damit soll die hohe Inflation bekämpft werden. Die Leitzinsen bestimmen, zu welchen Bedingungen sich Geschäftsbanken bei den Noten- und Zentralbanken entweder Geld beschaffen oder als Guthaben anlegen können. Und das wiederum entscheidet darüber, wie hoch die Zinsen für Sparer und Kreditnehmer in der Eurozone ausfallen.

Für Sparer sind das gute Nachrichten, denn sie erhalten nun von ihren Banken ebenfalls wieder (höhere) Zinsen auf ihre Rücklagen. Die Kehrseite: Für Kreditnehmer steigen die Kosten, da die Banken selbst für die Kredite bei der Zentralbank zahlen müssen und dies umlegen.

Baukredite bilden dabei eine Besonderheit, denn sie waren schon vor der Entscheidung der EZB gestiegen, zogen danach aber noch weiter an. Experten vom Finanzdienstleister Interhyp rechnen damit, dass sich die Bauzinsen in einem Korridor von 3 bis 4 Prozent bewegen werden. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch der Baufinanzierungsvermittler Dr. Klein. Dort geht man von weiteren Anstiegen im Sommer 2023 aus, die das Zinsniveau auf mehr als 4 Prozent bringen könnten, Ausschläge nach oben und unten seien zeitweise denkbar.

Mehr Mietshäuser werden finanziert

Auch bei der Art der Häuser, die finanziert werden, ist bereits eine Veränderung zu erkennen. Traditionell finanzieren Lebensversicherer überwiegend Eigenheime und Eigentumswohnungen, doch der Anteil solcher Finanzierungen fiel von 84,6 Prozent im Jahr 2021 auf 77,6 Prozent im vergangenen Jahr. Stattdessen wurde ein deutlich größerer Anteil an Mietshäusern finanziert.

Lebensversicherer spielen für die Immobilienfinanzierung eine verhältnismäßig kleine Rolle; sie machten nach Angaben des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken 2021 einen Marktanteil von drei Prozent aus. Sie werden vor allem für sehr lange Finanzierungszeiträume von 20 oder 30 Jahren genutzt, heißt es vom GdV. Die meisten Banken bieten für Darlehen eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren an. Das liegt daran, dass Lebensversicherer anders als Banken ihr Geld langfristiger investieren. "Hypotheken passen gut zum Geschäftsmodell der Lebensversicherer", so Asmussen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Statement Jörg Asmussen (GdV)
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