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Finanzen: Hohe Preise, hohe Zinsen – und was Sie davon haben


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Wochenausblick rund ums Geld
Dann könnte es abwärts gehen


Aktualisiert am 02.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Börsenparkett in New York: Viele Anleger warten auf die Zinsentscheidung der Fed. (Quelle: IMAGO/Michael Nagle)
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Preise steigen, aber nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Monaten. Ein gutes Zeichen? Wir erklären, was diese Woche wichtig wird, wenn es um Ihr Geld geht.

Heute Nachmittag haben wir es schwarz auf weiß bekommen: Die Preise steigen in Deutschland weiter, wenn auch nicht mehr so stark, wie wir es aus dem vergangenen Jahr kennen. Im April wurden Waren und Dienstleistungen im Jahresvergleich um 2,2 Prozent teurer. Ebenso wie im März.

Die Teuerungsrate in Deutschland ist am Dienstag gleich noch mal wichtig: Denn sie ist ein bedeutender Bestandteil der morgen veröffentlichten europäischen Inflationszahlen. Erwartet werden 2,4 Prozent. Das ist noch nicht ganz der Wert, den die Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt (zwei Prozent). Aber es geht wieder in die richtige Richtung.

(Quelle: ruediger_juergensen)

Zur Person

Antje Erhard arbeitet seit rund 20 Jahren als Journalistin und TV-Moderatorin. Ihr Weg führte sie von der Nachrichtenagentur dpa-AFX u. a. zum ZDF. Derzeit arbeitet sie für die ARD-Finanzredaktion in Frankfurt und berichtet täglich, was in der Welt der Börse und Wirtschaft passiert.

Hoffnung auf günstigere Kredite

Wichtig für uns Verbraucher: Womöglich bietet die April-Inflation der EZB den nötigen Spielraum, um die Leitzinsen bald zu senken. Häuslebauer können dann hoffen, dass Kredite günstiger werden. Und Unternehmen können wieder günstiger investieren – und damit aufhören, steigende Kosten auf die Kunden umlegen.

Ein Risiko bleibt jedoch – die Geopolitik: Eskalieren die Konflikte im Nahen Osten weiter, müssen wir mit steigenden Ölpreisen rechnen. Die Energiepreise und auch Benzinpreise könnten explodieren, wie wir es 2021 und 2022 gesehen haben. Der Nahe Osten liefert etwa 20 Prozent des weltweiten Bedarfs an Öl.

Aktienanleger blicken auf die USA

Die Inflation ist diese Woche auch in den Vereinigten Staaten ein Thema. Im Gegensatz zu Europa hält sie sich dort mit 3,8 Prozent hartnäckig hoch. Die US-Notenbank Fed dürfte daher am Mittwoch die Zinsen zum sechsten Mal hintereinander nicht senken. Und das, obwohl sie seit Monaten Entspannung fürs Geld verspricht.

Das enttäuscht vor allem die, die sich professionell mit Geld beschäftigen. Und könnte sich in einem Rücksetzer an den zuletzt heiß gelaufenen Aktienmärkten bemerkbar machen. Denn: Investoren weltweit orientieren sich am US-Zinsniveau. Man kann sagen: Bleiben Zinsen hoch, gibt es für sie bessere Möglichkeiten als Aktien, Geld zu investieren.

US-Waren bleiben teuer

Das Zinsniveau in den USA ist aber nicht nur für Anlageprofis, sondern auch für Verbraucher bedeutend: Denn die USA sind Deutschlands wichtigster Handelspartner. Wenn die Unternehmen dort wegen teurer Investitionen höhere Preise aufrufen müssen, werden auch viele Waren teurer, die aus den USA nach Deutschland kommen.

Und der Aktienmarkt? Wenn günstige Zinsen als Kurstreiber wegfallen, müssen die Unternehmen selbst ran. Viele veröffentlichen in diesen Tagen ihre Geschäftszahlen. Die gute Nachricht: Die meisten Unternehmen scheinen mit den hohen Finanzierungskosten klarzukommen. Auch, weil sie zuvor ihre Gewinnerwartungen klein gehalten hatten.

Apple und Amazon, VW und Mercedes

In dieser Woche berichten von den so genannten "Magnificent Seven" – den sieben (Tech-)Unternehmen mit dem größten Börsenwert – Amazon und Apple, wie die Lage ist. Wir dürfen gespannt sein.

Hierzulande veröffentlichen einige der großen Autobauer ihre Zahlen. Volkswagen, Mercedes (Dienstag) und BMW (übernächsten Mittwoch) melden, wie der Jahresauftakt gelungen ist – und wie sehr sie noch an Verbrennern hängen.

Gerade informierte VW, dass in einem so wichtigen Markt wie China die Preise für Elektroautos schneller fallen als die Kosten. Ein Grund zur Sorge. Immerhin: Mit Verbrennern verdienen die deutschen Prestigemarken nach wie vor gut.

Sell in May?

Mit dem Mai beginnt dann auch die Phase an den Börsen, die saisonal als die schwierigere betrachtet wird. "Sell in May" ist eine verbreitete Börsenweisheit, doch hätte sie im vergangenen Jahr 2023 zum Beispiel nicht gepasst. Dort verkauften viele erst im Sommer und waren im Herbst nicht rechtzeitig zurück.

Ich persönlich halte daher weniger von solchen Weisheiten. Wer sein Depot aufmerksam über das ganze Jahr begleitet, findet immer wieder Chancen und muss immer wieder Risiken umschiffen. Die Börse ist keine Einbahnstraße. Wenn die Weltwirtschaft anzieht, und dafür stehen die Chancen gut, dann haben auch Aktien Konjunktur.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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