Weniger als 1.135 Euro Immer mehr Rentnern droht Altersarmut
Immer mehr Rentner in Deutschland drohen unter die Armutsgrenze zu rutschen. Eine Gruppe ist besonders gefährdet.
Fast jeder fünfte Rentner über 65 Jahre muss mit weniger als 1.135 Euro Altersrente im Monat auskommen. Das zeigt eine Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage der Linken, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Demnach bezogen zum Stichtag 1. Juli 2021 rund 18 Prozent der knapp 20 Millionen Altersrentner weniger Rente, als für ein Leben oberhalb der Armutsgrenze nötig wäre. In Deutschland gilt als armutsgefährdet, wer als Alleinstehender pro Jahr weniger als 13.628 Euro zur Verfügung hat.
Damit zeigt sich ein negativer Trend: 2010 lag der Anteil den Angaben zufolge noch bei 12,6 Prozent. Besonders von Altersarmut bedroht seien Frauen. Sie erhielten im Schnitt gerade einmal eine Rente von 832 Euro monatlich.
Linke fordert Mindestrente von 1.200 Euro
"Fast jeder fünfte Altersrentner lebt in Armut. Die Inflation und gestiegene Energiepreise fressen immer mehr von den mageren Renten auf", sagte die seniorenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Linken, Heidi Reichinnek, dem RND. Das könne in einem der reichsten Länder der Welt nicht der Anspruch sein.
Die Linke fordert daher eine "einkommens- und vermögensgeprüfte Mindestrente", die Rentnerinnen und Rentner vor Altersarmut schützen soll. Als Größenordnung schwebt ihr ein Betrag von 1.200 Euro netto im Monat vor. Lesen Sie hier, was Sie für eine Rente von 1.200 Euro aktuell verdienen müssen.
Zu wenig Rente? Hilfe beantragen
Die gesetzliche Rente ist nicht die einzige Säule der Altersversorgung in Deutschland. Viele Rentner haben auch betrieblich vorgesorgt und können so ihre Bezüge aufstocken. Hinzu kommen eventuell noch Einnahmen aus privater Vorsorge wie Versicherungen oder Riester-Rente.
Wer trotz allem zu wenig Rente zum Leben hat, kann sich vom Staat helfen lassen. Lesen Sie hier, was Sie beantragen können, wenn die Rente nicht reicht. Manche DDR-Rentner können in diesem Jahr zudem auf eine Einmalzahlung aus dem neuen Härtefallfonds hoffen.