Emotionaler Moment bei Meisterfeier Verlobte erhält Medaille für toten Eishockey-Nationalspieler
Die Eisbären Berlin haben auf furiose Art und Weise die Meisterschaft geholt. Auf den Triumph folgte jedoch ein emotionaler Moment.
Mit 5:1, 1:2 (nach OT), 7:0, 7:0 und 7:0 haben die Eisbären Berlin die vielleicht dominanteste Meisterschaft ihrer Vereinsgeschichte eingefahren. Der Eishockeyklub aus der Hauptstadt ließ den Kölner Haien kaum eine Chance und feierte am Freitagabend in der heimischen Uber Arena den Titel.
Den Pokal holten die Eisbären auch für ihren Teamkollegen Tobias Eder, der Ende Januar mit 26 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben war. Marcel Noebels sagte nach dem Spiel: "Wir wissen alle: Tobi wird für immer bei uns sein. Er ist Teil der Familie, Teil dieser Mannschaft, Teil des Grundes, warum wir gewonnen haben. Ich glaube wirklich, dass wir den Titel für Tobi geholt haben – für seine Familie, die heute hier war, für seinen Bruder, seine Mutter, seinen Vater."
Ein besonderes Banner und ein emotinaler Moment
"Wir waren unglaublich", sagte Trainer Serge Aubin, nachdem sein Team mit dem dritten 7:0-Sieg hintereinander die Finalserie gegen die letztlich völlig überforderten Kölner Haie für sich entschieden hatte. "Aber egal, gegen wen wir spielen würden – mir war klar, dass wir es schaffen. Wir haben in dieser Saison so viele Widerstände überwunden." Mit der Schlusssirene entrollten zudem die Fans ein Banner zu Ehren des Spielers.
Durch die Arena hallten laute "Tobi Eder"-Sprechchöre. Eders Eltern, sein Bruder und auch seine Verlobte Ina waren am Freitagabend mit dabei, als die Eisbären in Berlin Meister wurden. Nach dem Spiel kam es auch zu einem emotionalen Moment auf dem Eis, als Ina in einem Trikot ihres verstorbenen Geliebten die Medaille für den Titelgewinn und mit den anderen Spielern den Pokal entgegennahm.
Serge Aubin kam aus dem Schwärmen von seiner Mannschaft kaum heraus. "Es ist erstaunlich, welche Einstellung in dieser Mannschaft herrscht. Sie hören nie auf, sie wollen immer mehr. Ich glaube, ein großer Teil davon ist, dass wir ehrlich zueinander sind und Spaß haben", sagte er und ergänzte: "Ich habe wirklich besondere Jungs, die jeden Tag hart arbeiten und sich kümmern. Es ist selten, so etwas zu erleben. Was ich daran besonders schätze: Sie sind immer noch hungrig. Sie kommen mit Freude zum Training, wollen lernen und besser werden. Das ist ihr Verdienst. Es ist einfach eine fantastische Gruppe von Menschen."
- Nachrichtenagentur dpa
- tag24.de: "Eishockey-Profi (†26) starb an Krebs: Hier bekommt seine Verlobte die Medaille für ihren Tobi"
