Suunto, Garmin, Huawei Welche Smartwatch passt zu mir?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Smartwatches versprechen, einen gesunden Lebensstil zu unterstützen. Die Modelle unterscheiden sich allerdings erheblich voneinander. Wir haben drei Uhren getestet und sagen, für wen welche Smartwatch geeignet ist.
Smartwatch ist nicht gleich Smartwatch. Die diversen Modelle unterscheiden sich erheblich in ihren Funktionen und jede ist für einen anderen Typ geeignet. Wir haben die Suunto 5, die Garmin Vivoactive 4s und die Huawei GT 2 getestet und sagen Ihnen, welches Modell am besten zu Ihnen passt.
Huawei GT 2 – hochwertige Uhr mit langer Akkulaufzeit
Die Huawei GT 2 hat ein 46 Millimeter großes Display und kommt sowohl mit Metall- als auch Silikonarmband. Das Display ist dank seiner Größe gut lesbar. Allerdings bleibt die Uhr nicht dauerhaft beleuchtet, sondern wird nach einiger Zeit schwarz. Erst durch Drehen des Handgelenks aktiviert sich die Anzeige wieder.
Ein besonderes Feature ist der eingebaute Lautsprecher. Darüber lässt sich sowohl Musik hören als auch telefonieren. Beides klappte im Test in Kombination mit einem Android-Smartphone reibungslos. Steuern lässt sich die Uhr über das Touchdisplay und die seitlichen Knöpfe. Der Akku hielt in unserem Test mehr als eine Woche.
Huawei-Health-App verlangt Psychotest
Bei den Gesundheitsdaten ähnelt die Huawei GT 2 der Apple Watch sehr. Schritte und Stehstunden werden wie bei der Apple Watch mit gebogenen Balken dargestellt. Die Herzfrequenz wird durchgängig über einen optischen Sensor am Handgelenk gemessen, ebenso das Stresslevel. Allerdings muss man dafür zuerst mehrere Fragen zur psychischen Gesundheit in der Health-App beantworten. Das dient angeblich der korrekten Stressanzeige. Ob man einem IT-Unternehmen wirklich diese sensiblen Informationen geben möchte, muss jeder selbst wissen.
Sportlich kann die Huawei GT 2 dagegen überzeugen. Die Herzfrequenzzonen werden mittels Farbskala gut sichtbar dargestellt und die Uhr berechnet die Erholungsdauer nach einer Aktivität. Positiv aufgefallen ist, dass die Uhr korrekte Schwimmdaten lieferte. Im Test wurden exakte 800 Meter gemessen und auch den jeweiligen Schwimmstil erkannte die Uhr problemlos. Hier haben andere Sportuhren bislang große Probleme.
Fehlende Kompatibilität
Negativ ins Gewicht fallen die fehlende Navigationsfunktion und NFC-Schnittstelle sowie die kaum vorhandene Kompatibilität mit bekannten Sport-Apps. Die Daten ließen sich einzig zu Google Fit und MyFitnessPal übertragen. Für Sportler, die ihre Daten akribisch auswerten, ist dies ein entscheidendes Manko. Hobbysportler dürften mit der Auswertung innerhalb der Health-App dagegen gut leben können.
Vivoactive 4s – für Hobbysportler
Die Vivoactive 4s von Garmin ist die vielseitigste Uhr in unserem Test und bietet ein umfangreiches Sportprogramm sowie zahlreiche Smartwatch-Funktionen.
Die getestete 4s-Smartwatch besitzt ein 40 Millimeter großes Display und ist damit eine gute Alternative zu den sonst eher riesigen Sportuhren auf dem Markt. Die geringe Größe spiegelt sich dann allerdings in der Akkulaufzeit wider. Nach drei bis vier Tagen geringer Nutzung musste die Uhr erneut aufgeladen werden. Im GPS-Modus reicht die Akkulaufzeit nur ein paar Stunden, sodass man die Uhr praktisch nach jeder längeren Sportaktivität neu aufladen sollte.
Zyklustracker für Frauen
Wie bei der Huawei GT 2 lassen sich einzelne Musiktitel auf der Uhr speichern. Diese sind dann in Verbindung mit Bluetooth-Kopfhörern abspielbar. In unserem Test hat die Verbindung mit einem sehr günstigen Kopfhörermodell allerdings nicht funktioniert. Bei der Huawei GT 2 funktionierte die Koppelung dagegen problemlos.
Im Sport- und Gesundheitsbereich bietet die Uhr viele Funktionen an. So lässt sich beispielsweise eingeben, wann man etwas getrunken hat. Auch der Stresswert und die Herzfrequenz werden über einen optischen Sensor dauerhaft gemessen. Vor allem für Frauen interessant: Garmin bietet einen Zyklustracker an, der auch die Zeit bis zur nächsten Periode berechnet. Dies hat in unserem Test erstaunlich gut funktioniert.
Schwierigkeiten im Hallenbad
Weniger gut hat das Sporttracking funktioniert. Beim Schwimmen sprang die Uhr zwischen 50- und 25-Meter-Bahnen hin und her und auch die Schwimmstile wurden nicht richtig erkannt. Positiv ist dagegen, dass Garmin sehr viele Sportarten im Angebot hat und auch Trainingsprogramme zur Verfügung stellt. So werden Yogaübungen auf der Uhr angezeigt. Allerdings haben die ständigen Vibrationen währenddessen sehr gestört. Wer will schon während einer Yogapose ständig auf die Uhr schauen müssen?
Wer eine Kombination aus Smartwatch und Sportuhr sucht, ist mit der Vivoactive 4s gut beraten. Wem exakte Daten beim Schwimmen und eine lange Akkulaufzeit wichtig sind, sollte besser ein anderes Modell wählen.
Bei Amazon kostet die Vivoactive 4s 279,00 Euro. (Stand 10. Januar 2020)
Suunto 5 – die Uhr für Outdoor-Puristen
Das Kerngeschäft von Suunto sind neben Sportuhren auch Kompasse und Tauchuhren. Das merkt man auch der Suunto 5 an. Denn diese ist voll auf Funktion ausgelegt und verzichtet auf so ziemlich alles, was moderne Smartwatches im Programm haben.
Keine Musiksteuerung, kein mobiles Bezahlen oder Stressanzeige. Im Alltag kann die Suunto 5 nur eines – die Zeit anzeigen. Das allerdings sehr lang. Eine Akkulaufzeit von zwei Wochen hat die Uhr in unserem Test geschafft. Dafür ist die Uhr mit 46 Millimetern Displaygröße und 66 Gramm Gewicht aber auch die größte und schwerste Uhr im Test. Die Bedienung der Uhr ist recht umständlich. Es gibt kein Touchdisplay und die Knöpfe sind etwas schwergängig. Zwar lassen sich auch hier verschiedene Displays auswählen, so ansprechend wie bei Garmin oder Huawei sind diese aber nicht.
Immer auf dem richtigen Weg
Die Stärke der Uhr liegt also eindeutig woanders – im Freien. In der zugehörigen App lässt sich sehr einfach und schnell eine Wander- oder Fahrradroute erstellen und auf die Uhr übertragen. Während des Laufens kann man sich dann auch die Strecke anzeigen lassen. Verlässt man die angezeigte Route, führt die Uhr einen über sogenannte Brotkrumen, kleine Punkte in der Anzeige, wieder zur Route zurück. Ein Wechsel zwischen Trainingsdaten und Strecke funktioniert über den rechten Knopf.
Die Pulsmessung funktioniert bei der Suunto 5 ebenfalls über einen optischen Sensor am Handgelenk. Schwimmdaten werden allerdings nicht korrekt erfasst, oft lag die Uhr im Test um 50 Meter daneben. Dafür bietet Suunto in der eigenen App eine Vielzahl an Daten, wie beispielsweise die Trainingseffektivität. Für den durchschnittlichen Hobbysportler sind diese Daten eher uninteressant, aber für ambitionierte Läufer und Triathleten bietet Suunto nützliche Informationen.
Die Suunto 5 kostet laut Herstellerangaben 329 Euro.(Stand 10. Januar 2020)
- Eigene Recherche