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YouTube: Gefährliche Stunt-Videos sollen verboten werden


Nach "Bird-Box-Challenge"
YouTube will gefährliche Stunt-Videos verbieten

Von t-online, str

Aktualisiert am 16.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Szene aus dem Netflix-Film "Bird Box": Internetnutzer entwickelten aus der Filmvorlage eine riskante Challenge.Vergrößern des Bildes
Szene aus dem Netflix-Film "Bird Box": Internetnutzer entwickelten aus der Filmvorlage eine riskante Challenge. (Quelle: ap)
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Videos von gefährlichen Social-Media-Mutproben verstoßen künftig gegen die YouTube-Regeln. Damit reagiert die Plattform auf die zunehmend riskanten "Challenges" und "Pranks". Die neuen Regeln werfen aber auch Fragen auf.

Nach dem Debakel um die sogenannte "Bird-Box-Challenge" hat YouTube seine internen Regeln angepasst. Nutzern ist es ab sofort untersagt, Videos von gefährlichen Stunts oder Streichen (sogenannte "Pranks") zu veröffentlichen. Dazu zählen Aktionen, bei denen beispielsweise Kindern "ernstes emotionales Leid" zugefügt wird, oder die Menschen in "körperliche Gefahr" bringen. YouTube räumt seinen Nutzern eine zweimonatige Übergangszeit ein, in der alle Videos, die gegen die neuen Regeln verstoßen, entfernt werden können. Danach müssen Kanalbetreiber bei Verstößen mit Sanktionen rechnen, bis hin zur Kontosperre.

Die "Bird-Box-Challenge" hatte in den vergangenen Wochen vor allem in den USA für Wirbel gesorgt. Die Teilnehmer hatten in Anlehnung an den Netflix-Film "Bird Box" versucht, ihren Alltag mit verbundenen Augen zu meistern. Die Aufnahmen der riskanten Aktion stellten sie ins Netz. Nicht zum ersten Mal sahen sich US-Behörden gezwungen, Statements herauszugeben, in denen sie vor dem gefährlichen Social-Media-Trend warnen. Auch Netflix appellierte an seine Zuschauer, sich nicht daran zu beteiligen.

Vergiftungen und Verkehrsunfälle wegen YouTube?

Die Liste der fragwürdigen Social-Media-Challenges ist lang. Vor fast exakt einem Jahr musste die Plattform einschreiten, weil sich Jugendliche im Rahmen der "Tide-Pod-Challenge" massenhaft mit Waschmittel vergifteten. Im Sommer verletzten sich die Leute bei der "Kiki Challenge", bei der sie aus fahrenden Autos stiegen. Außerdem sterben jedes Jahr Hunderte Menschen beim Versuch, spektakuläre Selfies aufzunehmen.

Hinzu kommen die auf YouTube beliebten "Pranks", also Streiche, die gefilmt und ins Netz gestellt werden. Die deutschen YouTuber Leon Machère und ApoRed mussten sich wegen ihrer geschmacklosen und gefährlichen Pranks bereits vor Gericht verantworten. Einer hatte sich für seinen YouTube-Kanal als Polizist ausgegeben, der andere hatte falsche Bombenwarnungen verbreitet und Menschen in Panik versetzt.

YouTube will gegen solchen Missbrauch nun selbst schärfer vorgehen. Die neuen Regeln werfen aber auch Fragen auf. Vor allem: Wo will YouTube die Grenze ziehen? Während Aktionen wie die "Bird-Box-Challenge" zweifellos idiotisch und gefährlich sind, erfreuen sich Scherz- oder Stuntvideos großer Beliebtheit – und bringen der Plattform Millionen Klicks ein.

Comedian Jimmy Kimmel etwa fordert Eltern jedes Jahr zur Halloween-Challenge auf. Dazu sollen sie ihren Kindern weismachen, sie hätten alle Halloween-Süßigkeiten aufgegessen und die Reaktion mit der Kamera festhalten. Viele Kinder brechen daraufhin in Tränen aus, andere kriegen Wutanfälle. Millionen Zuschauer finden das wohl lustig. Andere halten es für grausame Quälerei. Wie wird sich YouTube positionieren?

Verwendete Quellen
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