Als falscher Polizist ausgegeben YouTube-Star für Streich-Videos verurteilt
Das fand das Gericht gar nicht lustig: Youtube-Star Leon Machère muss für seine Streich-Videos eine satte Geldstrafe von 37.500 Euro zahlen. Von einer mehrjährigen Haftstrafe blieb er jedoch verschont.
Am Mittwoch musste sich der Youtuber vor einem Amtsgericht in Hamburg verantworten. Der Grund: Dem bereits vorbestraften Rustem Ramaj, so heißt er mit bürgerlichem Namen, wurde zu Last gelegt, eine Straftat vorgetäuscht und Amtsanmaßung begangen zu haben. Das Gericht setzte laut dem "Hamburger Abendblatt" ein Strafmaß in Höhe von 37.500 Euro fest.
Laut Anklage hatte der 26-Jährige in der Hamburger Innenstadt mit einem Kältespray vorgetäuscht, Wände mit Farbe zu besprühen. Doch nicht nur das: Seine Aktion hat er in Sichtweite von Polizisten ausgeführt, so dass diese zum Eingreifen provoziert wurden.
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"Prank"-Videos sind Grund für Gerichtsverfahren
Im Februar vergangenen Jahres lud er seine "Prank"-Videos (englisch für Streich) auf der Plattform Youtube hoch. Sein Videokanal hat mehr als 2,1 Millionen Abonnenten, eine große Reichweite für die Verbreitung seiner Bewegtbilder.
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Ein halbes Jahr später soll Leon ein weiteres Video hochgeladen haben. Der Inhalt: In einem weißen Auto soll er mit Blaulicht und Martinshorn durch die Straßen gefahren sein. Dies sagte die Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft, Nana Frombach. Mit einem Megafon habe er Menschen dazu aufgefordert, die Hände zu heben, sich auszuziehen oder einen Atemalkoholtest zu machen.
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Das Perfide: Die Passanten glaubten, dass es sich um eine echte Kontrolle gehandelt habe. Erst im Mai wurde Leon Machère wegen Polizistenbeleidigung vom Amtsgericht Augsburg zur Zahlung von 32.500 Euro verurteilt. Der 26-Jährige sagte einmal in seinen Videos: "Eins darf man nicht vergessen: Wir bauen Scheiße, wir wissen, was wir in Kauf nehmen."
Im Falle eines Schuldspruchs hätte der Vorbestrafte mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren rechnen müssen. Der Angeklagte blieb der Verhandlung aus Krankheitsgründen fern.
- Bericht im "Hamburger Abendblatt"
- Youtube-Video von EsKay