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Windows XP bekommt letzte Update: Was das Support-Ende bedeutet


Nach dem Support-Aus
Letztes Update für Windows XP – Was Nutzer jetzt wissen müssen

Von dpa-tmn, t-online
08.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Microsoft Windows XPVergrößern des Bildes
Das veraltete Betriebssystem Windows XP bereitet Behörden erhebliche Probleme. (Quelle: dpa-bilder)

Am 8. April stopft Microsoft letztmalig Löcher in Windows XP. Danach ist Schluss. Microsoft veröffentlicht für Privatanwender, die das alte Betriebssystem weiterhin nutzen wollen, keine Sicherheitsupdates mehr. Wie geht es für diese Nutzer jetzt weiter? Alle wichtigen Fragen und Antworten im Überblick.

Die Windows-XP-Macher weisen schon seit Monaten darauf hin, dass es von Microsoft nach dem 8. April 2014 keine "Sicherheitsupdates, Hotfixes, kostenlosen oder bezahlten Support sowie technische Ressourcen" mehr gibt.

Experten wie Sebastian Barchnicki vom Institut für Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen befürchten daher, dass Kriminelle neu entdeckte Schwachstellen für sich behalten haben und sie erst nach diesem finalen Update ausnutzen wollen. Es ist also denkbar, dass sofort danach eine neue Angriffswelle auf XP-Nutzer beginnt – die wären den Attacken dann schutzlos ausgeliefert.

Wie hoch ist das Sicherheits-Risiko?

Je sensibler die Daten auf dem Rechner sind, um so größer ist die Gefahr. Angreifer können über bisher unentdeckte Schwachstellen wichtige E-Mails oder Zugangsdaten etwa für das Online-Banking abfangen. Denkbar ist auch, dass der XP-Rechner Teil eines Botnetzes wird und von Kriminellen zum Beispiel zum Verschicken von Spam-Mails missbraucht wird. Auch ein guter Virenscanner hilft gegen solche Angriffe nur begrenzt, warnt Sicherheitsexperte Barchnicki.

Bis Juli 2015 soll die hauseigene Antiviren-Software von Microsoft das alte Betriebssystem noch vor Virenbefall schützen. Auch die meisten Drittanbieter von Antivirensoftware stellen Updates ihrer Virensignaturen, die neue Schädlinge abwehren und potenzielle Sicherheitslöcher stopfen können, für ein weiteres Jahr in Aussicht. Danach bricht auch dieser Schutzwall weg.

Was sollten Windows XP-Nutzer jetzt tun?

Die einzig sinnvolle Alternative ist, das Betriebssystem zu wechseln – entweder durch neue Software auf dem alten Computer oder mit einem ganz neuen PC. Weiter nutzen sollte man den XP-Rechner nur, wenn er gar nicht mit dem Internet verbunden ist. Das lohnt sich aber eigentlich nur für Anwender, deren Peripherie-Geräte wie Drucker oder Scanner die neueren Windows-Versionen nicht unterstützen.

Welche Alternativen gibt es?

Die naheliegende Lösung ist das Upgrade auf eine höhere Windows-Version. Nach Angaben von Günter Born, der mehrere Fachbücher über Windows und andere Betriebssysteme geschrieben hat, läuft selbst das aktuelle Windows 8.1 auf vielen älteren Computern noch überraschend gut. Windows 7 gibt sich sogar mit noch weniger Ressourcen zufrieden.

Bastler mit genug Fachwissen können sich auch Linux als Betriebssystem installieren, zum Beispiel in der Variante Ubuntu. Die Linux-Distribution Ubuntu ist kostenlos und läuft theoretisch sogar parallel zu Windows XP, wobei das Microsoft-System aber auch dann nicht mehr mit dem Internet verbunden sein sollte. Die Betriebssysteme Apple Mac OS X und Google Chrome OS hingegen sind an den Kauf eines neuen Rechners gebunden.

Wie kann ich meine Daten auf den neuen Rechner mitnehmen?

Für den komfortablen Wechsel von einem alten Rechner mit Windows XP zu Windows 7 oder 8.1 hat Microsoft kostenlose Umzugshelfer ins Netz gestellt. Die sollen theoretisch alle persönlichen Dateien und Einstellungen auf das neue System übertragen. Das klappt aber nicht immer reibungslos.

In einem Test der T-Online.de-Redaktion wurden beispielsweise die E-Mails und die Kontaktdaten von Outlook Express nicht in Windows 8.1 übernommen. Daher empfiehlt es sich hier, diese Daten separat zu sichern und per Hand in die Kontakt-App von Windows 8.1 zu importieren. Noch einfacher klappt der Kontakt-Umzug übrigens mit dem E-Mail Center von T-Online.

Daten auf externem Speicher sichern

Für den Umzug von persönlichen Dateien wie Bilder und Musiktitel empfiehlt sich eine externe Festplatte, auf der Sie alle Daten mit dem von Microsoft zur Verfügung gestellten Hilfsprogramm sichern. Nach der Datensicherung installieren Sie das neue Betriebssystem und spielen die Daten von der externen Festplatte wieder auf. Nach dem Umzug sollten Sie unbedingt kontrollieren, ob alles angekommen ist.

Etwas Handarbeit ist auch beim Wechsel zu Mac OS X oder Linux gefragt. Viele populäre Programme gibt es inzwischen aber für alle Betriebssysteme – Office-Dokumente lassen sich so auch auf einem Mac problemlos öffnen und bearbeiten. Und wer unter Windows XP zum Beispiel den Browser Firefox nutzt, kann seine Lesezeichen und Einstellungen einfach exportieren und dann auf dem neuen System wieder einspielen.

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