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Roboter dirigiert erstmals Dresdner Orchester – Blick in die Zukunft?


Blick in die Zukunft
Premiere – Roboter dirigiert ein deutsches Orchester

Von dpa, aj

14.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Premiere in Dresden: Roboter dirigiert ein OrchesterVergrößern des Bildes
Die Dresdner Sinfoniker lassen sich im Festspielhaus Hellerau erstmals von einem dreiarmigen Roboter dirigieren, der an der TU Dresden entwickelt wurde. (Quelle: David Suenderhauf/Dresdner Sinfoniker/dpa/dpa-bilder)
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Zum ersten Mal hat ein Roboter ein deutsches Orchester dirigiert: Die Dresdner Sinfoniker führten mit dem maschinellen Maestro Zukunftsmusik auf.

Er hat zwar nicht viel Charisma oder Humor, bleibt aber dafür stets im Takt: Erstmals hat ein Roboter am Sonntag ein deutsches Orchester dirigiert – die Dresdner Sinfoniker schrieben so Musikgeschichte. Bei der Premiere des Programmes "Roboter.Sinfonie" liefen Technik und Musiker im Dresdner Festspielhaus Hellerau wie am Schnürchen. Das Publikum war begeistert und spendete viel Beifall.

Mit dem Norweger Magnus Loddgard stand zudem ein Dirigent aus Fleisch und Blut bereit. Nach der Pause überließ er die Leitung des Konzertes aber gänzlich den Maschinen.

Genau genommen ist der Roboter ein maschineller Maestro mit drei Armen, der einzelnen Gruppen im Orchester damit auch unterschiedliche Tempi vorgeben kann. Der musikalische Helfer trägt den Namen "MAiRA Pro S".

Dirigierender Roboter wurde an der TU Dresden entwickelt und trainiert

Für das Projekt hatte Sinfoniker-Intendant Markus Rindt Spezialisten der Technischen Universität Dresden gewinnen können. Im Exzellenzcluster CeTI (Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop) "lernte" die mit sieben Gelenken ausgestattete Dirigentenmaschine, wie Takte geschlagen und Dynamiken angezeigt werden können. "Wir haben nicht das Ziel, künftig Dirigenten zu ersetzen", sagte Rindt. Man wolle aber Neuland betreten und ausprobieren, was mit einem Roboter am Pult alles gehe.

Dank der Technik vermag die maschinelle Dirigentin etwas, was ein "richtiger" Dirigent nicht kann, etwa bei dem Stück "#kreuzknoten" von Wieland Reissmann. "Zwei ihrer drei Arme leiten das Orchester durch sich überkreuzende Tempi. Ein Teil der Musikerinnen und Musiker beginnt langsam und akzeleriert, während die andere Hälfte retardiert", erklärt Rindt. Hier lesen Sie mehr zur Vorbereitung des ersten Konzerts mit "MAiRA Pro S".

Mit dem Konzert feierten die Dresdner Sinfoniker ihr 25-jähriges Bestehen. Das Ensemble umfasst Musikerinnen und Musiker namhafter Orchester aus dem In- und Ausland und fühlt sich ausschließlich der zeitgenössischen Musik verpflichtet.

Verwendete Quellen
  • guardian.com: Three-armed robot conductor makes debut in Dresden
  • Nachrichtenagentur dpa
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