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Wegen Cyberangriff: Krankenhaus in Frankreich weist Notfallpatienten ab


In Frankreich
Wegen Cyberangriff: Krankenhaus weist Notfallpatienten ab

Von afp, arg

Aktualisiert am 23.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Das "Centre Hospitalier Sud Francilien" in der Nähe von Paris: Hacker haben die Krankenhaussysteme durch einen Ransomware-Angriff lahmgelegt.Vergrößern des Bildes
Das "Centre Hospitalier Sud Francilien" in der Nähe von Paris: Hacker haben die Krankenhaussysteme durch einen Ransomware-Angriff lahmgelegt. (Quelle: CHSF/Facebook)
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In Frankreich ist ein Krankenhaus durch einen Cyberangriff lahmgelegt worden. Notfallpatienten mussten abgewiesen werden, Operationen könnten ausfallen.

Ein Krankenhaus in der Nähe der französischen Hauptstadt Paris ist Opfer eines Cyberangriffs geworden und muss deswegen Notfallpatienten abweisen. Die Attacke verhindere vorläufig unter anderem den Zugang zur Software des Krankenhauses und zum Informationssystem für die Patientenaufnahme, teilte das Krankenhaus am Montag mit.

Nach Angaben der Klinik in der rund 30 Kilometer südöstlich von Paris gelegenen Stadt Corbeil-Essonnes verlangen die Angreifer zehn Millionen Dollar Lösegeld, um die Krankenhaussysteme wieder zu entsperren. Zunächst blieb unklar, ob hinter dem Angriff auf das Krankenhaus in der Nacht auf Sonntag ein Einzeltäter oder mehrere Menschen steckten. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

Öffentliche Krankenhäuser dürfen kein Lösegeld zahlen

Laut Krankenhausdirektor Gilles Calmes waren die IT-Experten der Klinik angesichts der technischen Probleme zunächst von einer Panne ausgegangen. "Aber als eine Lösegeldforderung von zehn Millionen Dollar kam, haben sie begriffen." Informationen aus Polizeikreisen legen nahe, dass die Lösegeldforderung in englischer Sprache formuliert war. Öffentliche Krankenhäuser in Frankreich dürfen allerdings kein Lösegeld zahlen.

Die Klinik in Corbeil-Essonnes hat eine Kapazität von etwa 1000 Betten und gewährleistet die Gesundheitsversorgung von fast 600.000 Menschen. Seit Sonntag habe die Klinik alles getan, um die Betreuung besonders dringlicher Fälle zu gewährleisten, sagte Krankenhausdirektor Calmes. Neuaufnahmen seien jedoch kompliziert.

Auf seiner Webseite weist das Krankenhaus darauf hin, dass Spontanpatienten in der Notaufnahme zwar untersucht, gegebenenfalls aber an das Maison Médicale de Garde überwiesen werden. Patienten, für deren Gesundheitsversorgung ein direkter Zugriff auf die Krankenhaussysteme erfordert, werden direkt in eine andere Einrichtung verlegt, da die Systeme zum Teil noch gesperrt und verschlüsselt sind.

Sollte sich die Attacke hinziehen, sei auch zu befürchten, das Operationen verschoben oder gänzlich ausfallen würden, erklärte der Direktor des Krankenhauses.

Verwendete Quellen
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