Ukraine-Krieg Russland will sich vom weltweiten Internet trennen
Russland bereitet sich laut einem Medienbericht auf eine Trennung vom weltweiten Internet vor. In einem Schreiben fordert das Digitalministerium Webseitenbetreiber auf, auf russische Server umzuziehen.
Russland will seine Kontrolle über das Internet verstärken und plant offenbar, sich vom weltweiten Netz zu trennen. Die Macher des weißrussischen Telegram-Kanals Nexta teilten per Twitter eine entsprechende Anordnung des russischen Digitalministeriums. Darin heißt es, dass Portale und Webseitenbetreiber ihre Dienste bis Mitte März auf russische Server umziehen sollen.
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In dem von Nexta verbreiteten Schreiben fordert Russland die Betreiber der "Telekommunikationsdienste" unter anderem auf, russische Server zu verwenden. Außerdem sollen Domain-Namen mit ausländischer Kennung wenn möglich eine .ru-Endung erhalten. Javascript-Code auf Webseiten, die von ausländischen Quellen stammen, sollen laut der Anweisung entfernt werden.
Ein entsprechendes Gesetz existiert seit 2019
Die Pläne Russlands, ein eigenes unabhängiges "Runet" zu erstellen, sind nicht neu. 2019 hatte Russland ein Gesetz verabschiedet, das die Trennung des Landes vom globalen Internet vorsieht. Die Initiatoren verteidigten es als "Abwehrmechanismus", um die "langfristige stabile Funktion von Netzwerken in Russland sicherzustellen".
Kritiker warnten damals, die Neuregelung könne das Internet einer strengen staatlichen Zensur unterwerfen. Genau wie in China, würde es der russischen Regierung ermöglichen, die Kontrolle über die Inhalte des Internets zu erhalten.
Russlands Präsident Wladimir Putin wehrte sich gegen die Kritik. Egal, was es koste, die Rohstoff- und Atommacht müsse bei einem möglichen Cyberangriff aus dem Ausland oder bei sonstigen Gefahren ein autonomes Internet haben. Das sei eine Frage der "nationalen Sicherheit", sagte Putin damals.