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Elektroauto Spring: Wie Dacia die deutsche Kaufprämie einkassiert


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Neues Elektroauto
Wie Dacia die deutsche Kaufprämie einkassiert


Aktualisiert am 19.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Dacia Spring: Das neue Elektro-SUV wird in Deutschland deutlich teurer sein als anderswo. Kritiker sehen darin einen üblen Trick.Vergrößern des Bildes
Dacia Spring: Das neue Elektro-SUV wird in Deutschland deutlich teurer sein als anderswo. Kritiker sehen darin einen üblen Trick. (Quelle: Hersteller-bilder)
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Ehrliche Autos zu ehrlichem Preis? Über die Jahre hat sich Dacia in Deutschland ein respektables Image erarbeitet. Das nun ausgerechnet durch ein neues Elektroauto einen hässlichen Kratzer erhält.

Das billigste Elektroauto Deutschlands: Dacia bleibt seinem Ruf treu und bringt noch in diesem Jahr einen Stromer auf den Markt, wie er günstiger nicht sein könnte. Oder doch?

Für einen Grundpreis von genau 20.490 Euro wird der Spring in den Handel kommen – eine Summe, die noch vor Kurzem als undenkbar galt für ein E-SUV. Dabei geht es sogar noch deutlich günstiger. Allerdings nicht in Deutschland. In den Niederlanden wird der Spring bereits für 17.890 Euro beim Händler stehen, in Frankreich kostet er sogar nur 16.990 Euro – also ganz genau 3.500 Euro weniger als bei uns. Und das dürfte kein Zufall sein.

Höherer Preis erspart eigene Förderung

Wer sich mit Elektroautos und der derzeitigen Kaufprämie beschäftigt, weiß: Unsere staatliche Förderung für Elektroautos wie den Spring (also mit einem Nettolistenpreis unter 40.000 Euro) in Höhe von 6.000 Euro ist an eine Bedingung geknüpft. Die Hersteller müssen nämlich einen Brutto-Rabatt in Höhe von 3.570 Euro gewähren – ziemlich genau also der Aufpreis eines deutschen Spring gegenüber einem französischen Spring, wo die Förderung anders funktioniert.

Dacia setze also den Preis in Deutschland höher an, um faktisch keinen Eigenanteil bezahlen zu müssen. Die Dummen seien Kunden und Steuerzahler, so der Vorwurf, den Dacia natürlich bestreitet.

Auch andere Hersteller legen ihre Preise auf verschiedenen Märkten anhand bestimmter Kriterien fest, beispielsweise fließt die jeweilige Kaufkraft in die Gestaltung ein. Ähnlich erklärt auch Dacia den Mehrpreis für deutsche Kunden.

Man lege die Preise "bei allen Modellen immer je Land individuell und unter Berücksichtigung der lokalen Marktgegebenheiten" fest, sagt eine Sprecherin laut "Spiegel Online". Welche dieser Marktgegebenheiten im Fall des Spring zu dem – recht auffälligen – Preisunterschied führen könnten, will die Sprecherin nicht erklären. Vielleicht kann sie es ja nicht.

"Kein überwältigendes Auto"

Zumal Experten wie Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) in Duisburg den Preis des Spring aus einem ganz anderen Grund für zu hoch halten: "Das ist technologisch kein überwältigendes Auto", sagt der Auto-Papst.

Illegal ist die Praxis der Renault-Tochtermarke übrigens nicht – der Hersteller nutzt einfach geschickt die Regelungen zur Stromerförderung für sich aus. Besonders ehrlich allerdings ist sie auch nicht.

Verwendete Quellen
  • "Spiegel Online": "So nutzt Dacia die deutsche Elektroautoprämie aus"
  • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
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