Tiefpunkt bei TV-Quote Neuer Schweiz-"Tatort"-fällt durch: "Ein besonders krasser Absturz"
Am Sonntag zeigte das Erste einen neuen "Tatort" aus der Schweiz. Das Publikum ist davon wenig begeistert. Auch die Quote kann nicht überzeugen.
Viele Zuschauerinnen und Zuschauer lästern auf Twitter über den neuen Schweizer "Tatort: Seilschaft". Den meisten hat der jüngste Fall der Züricher Ermittlerinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) offenbar nicht gefallen.
In dem "Tatort" brachte eine Person drei Menschen um. Die Art und Weise deutete zunächst auf Mafiamachenschaften hin. Schließlich stießen die Kommissarinnen auf einen Entführungsfall von vor zwei Jahren und dadurch auf einen Missbrauchsring. Drehbuch und Thema stellten die "Tatort"-Fans kaum zufrieden. Die Ermittlerinnen werden als emotionslos und steif beschrieben. Viele landestypische Vergleiche fallen.
Jemand schreibt auf Twitter: "Das war so spannend wie ein Loch im Käse. Im Vergleich zum letzten aus Dortmund ein besonders krasser Absturz. Drehbuch, Schauspieler, Regie – da stimmte diesmal so gut wie nichts leider. Sorry: 5-." Ein anderer Zuschauer meint: "Ihr lieben Schweizer, baut Uhren, eröffnet Banken. Von mir aus brutzelt Röschtis, aber bitte keine Krimis drehen. Bitte."
"Nichtssagende, ausdruckslose Darstellerinnen"
Über die Ermittlerin Tessa Ott schreibt ein Zuschauer, sie sei "eine Zumutung. Ständig pampig, natürlich bisschen psycho und durch ihre Alleingänge hat sie letztlich Menschenleben auf dem Gewissen". Ebenfalls schreibt jemand: "Ich will ja nix sagen, aber die beim Schweizer 'Tatort' wirken immer so steif." Oder: "Zwei nichtssagende, ausdruckslose Darstellerinnen."
Auch die Synchronisation ist bei Fällen aus der Schweiz immer wieder Thema. So schreibt eine Userin auf Twitter: "Ich hab nach 30 Minuten ausgeschaltet, die Synchronisation hat's mir verleidet." Eine Nutzerin bringt es so auf den Punkt: "Der Ton in diesem 'Tatort' war schlechter als bei meiner HuiBuh-das-Schlossgespenst-Märchenkassette vor 35 Jahren."
- "Tatort" aus Zürich: Daher kam Ihnen der Entführer bekannt vor
Doch es gibt auch positive Stimmen: "Ein sehr guter, heftiger, aber leider wahrer 'Tatort' aus Zürich gewesen, ein Thema, das nicht jeder erträgt. Obwohl es leider immer noch aktuell ist, und die Gesetzgebungen zum Verzweifeln bringt. Kaum löst man einen Ring auf, wachsen zwei nach, wie bei einer Hydra." Ebenfalls zu lesen: "Ich bin ein einfaches Gemüt: Mir hat der 'Tatort' gefallen. Ich fand ihn gut. So einfach ist das. Da könnt Ihr noch so schnöden und ätzen."
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t-online hat auf Instagram gefragt, wie der "Tatort" ankam – auch hier: wenige begeisterte Worte. "Ziemlich wirr war der 'Tatort'. Er hat mir nicht gefallen", schreibt da ein Nutzer. Eine Zuschauerin findet: "Ich werde mit dem Schweizer Team nicht warm. Fing ganz gut an, wurde dann wirr und flachte total ab."
Was die Quoten angeht, so verbucht das Schweizer Team mit seinem fünften Fall einen Negativrekord. Zu "Seilschaft" schalteten insgesamt nur 5,93 Millionen Menschen ein. So wenige wie nie zuvor. Bisher hatte das Team immer für 6,84 bis 7,85 Millionen Fans vor den Fernsehern gesorgt. Dennoch gab es am Sonntagabend einen guten Marktanteil von 24 Prozent. Dieser war bei drei von vier Vorgängerkrimis niedriger gewesen. Das reichte nun – wie gewohnt – für den "Tatort"-Tagessieg.
- "Tatort: Seilschaft" vom 30. April 2023
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