Tochter von CDU-Politker Caroline Bosbach bricht im TV in Tränen aus
In der TV-Show "7 Töchter" wendet sich CDU-Politiker Wolfgang Bosbach an seine Tochter und spricht erstmals das aus, was er sonst nur andeutet. Bei der jungen Frau sorgt das für einen emotionalen Ausbruch.
"Mein Vater hat 23 Jahre lang im Bundestag gesessen. Politik ist sein Leben", erklärt Caroline ganz zu Anfang der Vox-Sendung. Neben anderen Promi-Töchtern, wie Cheyenne Ochsenknecht oder Lilith Becker, gewährt sie einen tiefen Einblick in die Beziehung zu ihrem Vater.
"Papa war kaum da, als wir klein waren"
"Es sollten mehr Politiker so sein wie er", schwärmt Caroline, die von ihrem Vater meistens Caro genannt wird. Sie will in die Fußstapfen von Wolfgang Bosbach treten und engagiert sich politisch besonders für Nachhaltigkeit. Ihr Vater unterstützt sie, findet aber auch, sie solle ihren eignen Stil und andere Themen finden als er, damit sie sich von ihm lösen könne.
Caroline Bosbach pflegt ein enges Verhältnis zu ihrem Vater, auch wenn der in ihrer Kindheit oft abwesend war. Die Erziehung übernahm größtenteils ihre Mutter. "Papa war kaum da, als wir klein waren", erklärt sie. Wolfgang Bosbach ergänzt: "Viele Dinge, die Vater und Tochter zusammen machen, konnten wir nicht zusammen machen."
"Es ist leider richtig, dass du nicht viel von deinem Papa gehabt hast"
Es habe keine Gute-Nacht-Geschichten oder ein gemeinsames Frühstück mit ihrem Vater gegeben. "Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen und versuche vieles wieder gut zu machen", erklärt der CDU-Politiker. Dann richtet er seine Worte direkt an seine Tochter und spricht in die Kamera: "Liebe Caroline, es ist sicherlich leider richtig, dass du nicht viel von deinem Papa gehabt hast, Papa auch nicht viel von dir. Jedenfalls damals nicht, als du ein kleines Mädchen warst. Ich war nie bei einem Elternabend und wir haben nie gemeinsam Drachen gebaut, ganz einfach deswegen nicht, weil der Papa nie zu Hause war."
Caroline Bosbach, die die Rede ihres Vaters im TV-Studio sieht, bricht daraufhin in Tränen aus. Auch bei den anderen Promitöchtern, die sich den Film mit ihr zusammen anschauen, kullern Tränen. Für die 29-Jährige sind die Worte ihres Vaters etwas Besonderes: "In dieser Form habe ich es noch nie so auf den Punkt, so intensiv und so deutlich von ihm gehört. Es hat mich extrem getroffen und berührt."
Wolfgang Bosbach ist Vorbild für seine Tochter
Es sei für sie und ihre Schwestern "komplett normal" gewesen, dass ihr Vater selten bei ihnen war. Sie haben es nicht anders gekannt. "Seitdem wir klein waren, ist er seinen Weg gegangen. Je älter ich geworden bin, desto mehr habe ich gemerkt, was ich auch vermisst habe. Man muss auch Opfer bringen im Leben", summiert Caroline Bosbach. "Ich bin wahnsinnig stolz auf meinen Vater. Mit den Jahren ist das intensiver geworden, weil ich verstanden habe, was er macht und was er auch dafür geopfert hat." Er habe es extrem weit gebracht und sei deswegen auch ihr Vorbild.
Am Ende hat der Politiker für seine Tochter noch einen Rat: "Ich kann nur raten, es nicht zu übertreiben. Auch wenn man seinen Job liebt, es gibt auch noch andere Dinge im Leben." Der 67-Jährige gab 2017 seinen Rücktritt bekannt. Zum einen, weil er sich nicht mehr mit seiner Partei identifizieren konnte, zum anderen aber auch aus gesundheitlichen Gründen.
Abgestempelt durch Krebskrankheit
Wolfgang Bosbach hat Krebs, die Krankheit kann nicht geheilt werden. Mit seiner Familie spricht er selten über das Thema. "Ich möchte mein Privatleben nicht damit belasten. Ich möchte nicht, wenn ich heimkomme, dass die Truppe denkt, da kommt der Patient." Für Caroline war das nicht immer einfach. In einer Zeitung habe sie gelesen, wie ihr Vater über seine eigene Beerdigung sprach: "Ich muss sagen, das ist und war immer schon ätzend. Ich habe die meisten Sachen aus der Presse erfahren", erklärt sie.
Sie kann ihren Vater aber auch verstehen. "Wir werden immer gefragt, ob wir uns abgestempelt fühlen als Promitöchter. Mein Vater ist abgestempelt, weil er immer über seine Krankheit sprechen muss. Er hat so viele Dinge geleistet und dann muss er immer darüber sprechen. Wir konzentrieren uns lieber auf die schönen Dinge im Leben."
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Zu den schönen Dingen im Leben von Caroline zählt auch ihr Freund, SPD-Politiker Oliver Strank. "Wir haben uns im Sommer in Frankfurt kennengelernt und hatten dann unser erstes Date. Er hat mich ins sehr zerrockte Bahnhofsviertel geschleppt. Wir sind dann in einem ehemaligen Striptease-Schuppen gelandet. Wir hatten irre viel Spaß, richtig zerkluftet."
Ihrem Vater habe sie dann ihren neuen Freund vorgestellt, dass er eine andere Partei favorisiere störe ihn nicht. Er erklärt nur: "Ich hatte zwischendurch Mühe, mir die Namen zu merken." Und: "Es tut einem schon leid, wenn man weiß, dass Papa nicht mehr die Nummer eins im Leben der Tochter ist." Seiner Tochter wünscht er von Herzen, dass sie all ihre Entscheidungen, die sie treffe, auch in vielen Jahren nicht bereuen werde.
- "7 Töchter"-Folge vom 16. Juli 2019