"Dunkle Zeiten" Cheyenne spricht über Verhältnis zu Uwe Ochsenknecht
Seitdem sie klein ist, steht Cheyenne Ochsenknecht in der Öffentlichkeit. Über die Beziehung zu ihrem Vater sprach die heute 19-Jährige allerdings noch nie. Bis jetzt.
"Ich mache bei '7 Töchter' mit, damit ich den Leuten näher bringen kann, dass ich nicht so 'ne Arschkuh bin, oder so eine oberflächliche Tochter oder Schwester von. Ich habe was auf dem Kasten und ich möchte, dass die Leute mich ernst nehmen", so stellte sich Cheyenne Savannah Ochsenknecht in dem neuen Vox-Format "7 Töchter" vor.
Gemeinsam mit Lilith Becker, Lili Paul-Roncalli, Lou Beyer, Caroline Bosbach, Laura Karasek und Elena Carrière spricht sie darüber, wie es ist, als Promikind aufzuwachsen. Dabei zeigt die Tochter von Uwe und Natascha Ochsenknecht Seiten, die der Öffentlichkeit so noch nicht bekannt waren.
"Hier fing das Mobbing an"
Bevor sich ihre Eltern trennten, lebte Cheyenne mit ihrer Familie in München, ging dort auch drei Jahre zur Schule. "Hier fing das Mobbing an", sagt die 19-Jährige lachend, aber es ist eigentlich bitterer Ernst. "Die haben immer etwas gegen meine Familie gesagt und dann wurde ich krank. Ich hatte so eine Bauchkrankheit", erklärt sie weiter. Auch ihre Mutter spricht im Interview über diese Zeit. Einmal habe sie einem Mitschüler, der ihre Tochter angespuckt hat, die Leviten gelesen, danach hörte er auf. Cheyenne sei aber schon immer sehr sensibel gewesen, nehme vieles persönlich.
Nach der Trennung zog die Familie aus dem großen Haus in München im Nobelviertel aus. Es war ein Spektakel, das auch von Medien begleitet wurde. "Die haben jeden Dreck fotografiert", erinnert sich Cheyenne. Überall vor dem Haus hätten Nachrichtenwagen und Fotografen gestanden.
"Ich bin froh, dass ich zwei große Brüder habe, die für mich töten würden", sagt das jüngste von drei Kindern. Sie scheinen ihr Halt zu geben. Die Beziehung zu ihrem Vater ist schwierig. Auf die Frage, warum sie "erst" mit 18 ihren Führerschein gemacht habe, antwortet sie: "Mein Vater hat mir damals die Unterschrift nicht gegeben. Er hat es verweigert, weil ich ein paar Wochen davor auf dem roten Teppich war, ohne seine Erlaubnis. Er findet, dass ich da nichts zu suchen habe, weil ich dementsprechend noch nichts geleistet habe, um auf solchen Veranstaltungen zu sein."
Er habe sich gewünscht, dass sie auf eine staatliche Schauspielschule gehe. "Aber ich kann das nicht, ich kann nicht irgendwas spielen, das bin ich nicht. Ich bin froh, wenn die Leute mich ernst nehmen", so Cheyenne. Mittlerweile ist sie Model, arbeitet in Paris, Mailand und New York.
"Ich bin froh, wenn wir mal Kontakt haben"
Schon vor der Trennung sei es aber wohl für die Familie nicht einfach gewesen. Cheyenne sei viel alleine gewesen. "Mein Vater hatte gerade den größten Sprung seiner Karriere, meine Brüder waren unterwegs für die 'Wilden Kerle' und meine Mutter lag im Krankenhaus im Sterben. Ich war bei dem Kindermädchen. Ich hatte eine schöne Kindheit, aber es waren mehr dunkle Zeiten."
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Früher sei sie ein Papakind gewesen. "Aber manche Dinge ändern sich und auch manche ändern ihr Verhalten, so bin ich jetzt ein absolutes Mamakind." Ihren Vater sieht sie heute nicht mehr regelmäßig. "Ich bin froh, wenn wir mal Kontakt haben. Es gibt Zeiten, da haben wir gar keinen Kontakt zueinander. Jetzt bin ich gerade bei ihm auf Mallorca und mache dort Urlaub und entspanne dort." Ihr Vater wünsche sich oft, dass sie bei ihm sei. "Aber es gibt Dinge, die vorgefallen sind, die sehr schlimm für mich sind. Ich hätte mir gewünscht, dass alles anders gelaufen wäre. Ich will da gar nicht drüber sprechen, weil sonst nur Hass in mir aufkommt", so das Model.
"Wenn wir alleine sind, dann haben wir schöne Momente"
Doch Cheyenne verbindet auch sehr positive Emotionen mit ihrem Vater: "Wenn wir alleine sind, dann haben wir schöne Momente. Wir sind wie früher, das ist das Schönste für mich. Vor Kurzem waren wir im Auto unterwegs, haben laute Musik gehört und er hat mich in den Arm genommen und gesagt: 'Es ist so schön, dass du da bist.' Aber wenn man unter Leuten ist, dann ist es anders."
Die junge Frau scheint sich in einem Zwiespalt zu befinden: "Ich habe noch nie so richtig über das Verhältnis von mir und meinem Vater geredet. Ich möchte nicht, dass mein Papa sauer ist, wenn er das sieht, oder dass er enttäuscht ist, weil er denkt, das gehört nicht in die Öffentlichkeit und das kann man nicht erzählen, weil es privat ist", erklärt sie. "Ich möchte einfach, dass die Leute etwas wissen über mich, damit sie mich verstehen. Ich will nicht, dass sie denken, dass ich so tough und hart bin. Ich möchte, dass die Leute wissen, dass ich innerlich auch kaputt und zerbrechlich bin."
Der Name Ochsenknecht, er sei für sie "halb Fluch, halb Segen". Manchmal wünsche sie sich einfach, Cheyenne Müller zu heißen. Doch sie weiß auch, was sie ihren berühmten Eltern zu verdanken hat. Manchmal denke sie sich: "Wow, heftig. Was habe ich für ein Leben?"
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Ihr Bruder Wilson Gonzalez sagte über seine kleine Schwester: "Sie ist wie ein kleiner Welpe. Wenn man durch den Park geht, kann er frei rumlaufen, aber wenn man über die Straße läuft, sollte man ihn an die Leine nehmen." Ihre Mutter Natascha gab ihr in einer Videobotschaft am Ende des Beitrages über das Leben von Cheyenne noch mit: "Ich liebe dich und ich bin stolz auf dich. Ich freue mich über alle Abenteuer, die wir zusammen erleben." Das sagt sie mir oft, erklärte Cheyenne da und grinste zufrieden.
- "7 Töchter"-Folge vom 9. Juli 2019