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Lilith Becker bei "7 Töchter": "Dachte, ein goldener Schuss sei ein Preis"


"Ich verstehe es komplett gar nicht"
Ben Beckers Tochter spricht erstmals über seinen Drogenexzess

Von t-online, JaH

Aktualisiert am 17.07.2019Lesedauer: 4 Min.
Ben und Lilith Becker: Vater und Tochter haben ein gutes Verhältnis.Vergrößern des Bildes
Ben und Lilith Becker: Vater und Tochter haben ein gutes Verhältnis. (Quelle: TVNOW)
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Mit 12 Jahren erfuhr Lilith Becker von einer lebensgefährlichen Drogennacht ihres Vaters. Jetzt spricht die junge Frau erstmals darüber, wie sie die Schlagzeilen über Ben Becker empfunden hat.

In der Vox-Sendung "7 Töchter" gewährte Ben Becker intime Einblicke in sein Privatleben. Er ließ ein Kamerateam in seine Wohnung in Berlin und sprach offen über die Beziehung zu seiner Tochter. Doch im Vordergrund stand diesmal nicht der Schauspieler, sondern seine Tochter.

"Mama und Papa leben getrennt, sind aber trotzdem zusammen"

Lilith Becker wuchs in unkonventionellen Familienverhältnissen auf. "Mama und Papa leben getrennt, sind aber trotzdem zusammen. Sie haben sehr verschiedene Lebensstile", erklärt sie. Ben Becker ist seit 21 Jahren mit seiner Frau Anne zusammen, getrennte Wohnungen gab es schon lange bei den beiden. Doch bisher lagen die Wohnungen der Eltern Tür an Tür. Erst seit einem Jahr wohnt Ben Becker in der Stadt und seine Frau Anne auf dem Land. "Bei Papa ist eigentlich immer was los, bei Mama ist es immer ruhiger", erklärt Lilith.

Ihre Eltern haben das Leben in vollen Zügen genossen, bevor sie zur Welt kam, ihre Mutter änderte mit der Schwangerschaft ihren Lebensstil, ihr Vater nicht. "Ich bin auch schon morgens zur Schule gegangen und habe Papa 'Guten Morgen' gesagt, weil er dann nach Hause gekommen ist", erklärt Lilith lachend. Der Theaterstar gibt zu: "Wenn ich Besuch kriege von Rammstein und dann gehen die Tüten rum, ist das natürlich etwas unkonventionell. Ich wollte natürlich eigentlich, dass da wir so eine Rock 'n' Roll-Familie werden, aber das ist nicht so Annes."

"Ich dachte, ein goldener Schuss wäre ein Preis"

2007 spritzte sich Ben Becker Heroin und musste vom Notarzt reanimiert werden. Seine Tochter war damals erst sieben Jahre alt. Erst Jahre später erfuhr sie von einem Schulkameraden von dieser Nacht und den anschließenden Schlagzeilen. "Ich dachte, ein goldener Schuss wäre ein Preis", verrät sie. Ihr Vater sagt in der Sendung dazu: "Wirklich darüber reden tun wir nicht, dafür tut es auch einfach zu weh."

Doch Lilith verrät, sie habe ihren Vater vor nicht langer Zeit auf den Vorfall angesprochen. "Es war schon heftig, aber er hat mir seine Situation erklärt. Ich verstehe es komplett immer noch gar nicht, wie man so sein kann. Aber ich kann es zu einem bestimmten Grad nachvollziehen, wie es ihm damals ging. Er hat gesagt, dass es nicht mit Absicht war." Sie sehe keinen Grund, warum sich ihr Vater bei ihr entschuldigen müsse. "Es hatte nichts mit mir zu tun, sondern nur mit ihm. Ich kann ihn verstehen, dass er sagt, ihm ist es unangenehm, dass ich dadurch musste. Aber ich bin nicht sauer auf ihn."

Ben Becker erklärt sein Wesen

Ben Becker wirkt stolz auf seine Tochter, genießt die Zeit mit ihr und ist sich seiner Art bewusst: "Ich kann verstehen, dass meine Extrovertiertheit Leute verletzt, die mir nahe stehen." Lilith ist für ihn ein wichtiger Teil seines Lebens: "Ich glaube, das eine Vater-Tochter-Beziehung immer etwas ganz Besonderes ist. Das ist in gewisser Weise wie die große Liebe. Jetzt hör auf, sonst fange ich an zu heulen", wehrt er ab. Der Mime erklärt auch, warum er so ist, wie er ist: "Ich war ein ganz zartes kleines Mädchen früher. Da kriegst du immer auf die Mütze und dann fängst du irgendwann an, dich zu wehren. Das bleibt dann drin, manchmal geht das über eine Frechheit oder man übertritt Grenzen oder stellt Dinge infrage, die andere nicht infrage stellen. Das wird dann oft abgestempelt als ein Rabaukentum. Man hat dann einen gewissen Ruf, manche bekommen Angst. Manchmal ist das aber auch angenehm, denn dadurch hat man einen gewissen Freifahrtschein."

Auch wenn Ben Becker betont, dass seine Arbeit für ihn "das Größte überhaupt" sei, so ist ihm seine Tochter doch das Wichtigste: "Ich weiß, dass sie eine unglaubliche Tiefe in sich trägt, manchmal grenzt die an Melancholie, als Kind schon. Das hat sie tatsächlich von mir, das geht glaube ich wirklich in den Genen weiter. Ich bin ganz glücklich, dass ich zuhause immer noch eine kleine Prinzessin habe", sinniert er.

In eine Schauspielfamilie hineingeboren

Und diese Prinzessin soll am liebsten in seine Fußstapfen treten. "Meine ganze Familie ist eine Schauspielerfamilie, sowohl meine Großeltern, als auch meine Tante und mein Papa", erklärt die 19-Jährige. Die Schwester ihres Vaters ist "Tatort"-Kommissarin Meret Becker, ihre Großeltern sind Otto Sander, Rolf Becker und Monika Hansen – alles namhafte Schauspieler. Und auch von Lilith wird erwartet, sich beruflich in die gleiche Richtung zu orientieren. "Man will ja was hinterlassen und einen bleibenden Eindruck vermitteln", erklärt Ben Becker.


Seine Tochter überlegt noch, ob sie Regisseurin oder Tierärztin werden will. Ihr Vater hätte es lieber, wenn sie im künstlerischen Bereich tätig wird: "Tierärztin fände ich jetzt nicht gerade prickelnd". "Ich hoffe, dass Papa irgendwann sehr stolz auf mich ist, egal welchen Weg ich gehe", so Lilith. Sie weiß aber auch, dass sie durch ihren Vater gerade im Bereich Film und Theater große Vorteile hätte. "Im Moment zieht der Nachname eher negative als positive Sachen mit sich. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass positivere Sachen kommen werden, wenn ich älter werde vor allem, wenn ich in die Berufsrichtung gehe."

Verwendete Quellen
  • "7 Töchter"-Folge vom 16. Juli 2019
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