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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Wahnsinnig schön" Linus Straßer holt erste deutsche WM-Medaille

Am letzten Tag der Ski-WM hat Linus Straßer im Slalom alles gegeben. Am Ende reichte es nach einem fantastischen zweiten Lauf zu Bronze.
Als Linus Straßer sah, dass der Führende des ersten Laufs, der Franzose Clement Noël, einfädelte, konnte er es nicht glauben. Es war der Moment, in dem sich der Deutsche Bronze bei der Ski-WM im Slalom sicherte. Straßer riss die Arme nach oben und hatte Tränen bei der Siegerehrung in den Augen. Auch für den Deutschen Ski-Verband war es die erste Medaille bei der WM in Saalbach – und das am letzten Tag. Der Sieg ging an den Schweizer Loic Meillard, Silber an den Norweger Atle Lie McGrath.
Straßer sagte zu seinem Lauf im ZDF: "Es war schwierig schnell zu sein. Dementsprechend war ich mir im Ziel nicht sicher, ob es reicht. Von daher war ich sehr erleichtert, als der Timon (Haugan, Anm. d. Red.) langsamer war. Als die anderen beiden schneller waren, dachte ich: Noël lässt sich das normal nicht mehr nehmen. So hart ist halt der Slalom – zu meinem Glück."
"Es war eine beherzte Fahrt"
Der Slalom fing für Straßer bereits am Morgen gut an. Dort fuhr der 32-Jährige ordentlich und lag vor dem zweiten Durchgang auf dem fünften Rang. Die Streckensetzung des zweiten Slalom-Durchgangs war nicht ganz ohne und zudem schneller als im ersten Lauf. Besonders eine Stelle kurz vor dem Ziel forderte die Athleten heraus. Linus Straßer nahm von Beginn an volles Risiko und wurde belohnt. Als Straßer im Ziel ankam, übernahm er die Führung – hob den Zeigefinger und setzte einen Begeisterungsschrei ab.
Dann musste er hoffen und warten, was die Konkurrenz macht. Und als Noël einfädelte, hatte Straßer seine heiß ersehnte Medaille. Das Warten war jedoch nicht einfach, aber Straßer nahm es gefasst: "Was die anderen dann machen, kann ich nicht mehr beeinflussen. Der Freudenschrei im Ziel war meinem guten Skifahren geschuldet. Es war eine beherzte Fahrt und das habe ich mir vorgenommen."
Straßer betonte, dass es "wahnsinnig schön" sei, dass er nun die Medaille habe. Er wisse jedoch auch, dass die Saison schwierig war und daher wolle er sich nicht zu sehr in den Extremen der Emotionen verlieren. "Dann lebt es sich leichter", so der Skirennfahrer, der glücklich zu seiner Familie ging.
- Eigene Beobachtung im ZDF