Abfahrt der Ski-WM "Unglaublich": Überraschender Sieger in der Abfahrt
Bei der Ski-WM in Saalbach fand am Sonntag die Abfahrt der Herren statt. Das Rennen bot Spektakel und brachte einen Überraschungssieger hervor.
Als Marco Odermatt im Ziel ankam, schüttelte der Favorit auf den Abfahrtssieg bei der Ski-WM nur den Kopf. Er beugte sich über seine Stöcke, der Kopf sank immer weiter. Der Schweizer Skirennfahrer konnte nicht fassen, dass er nichts mit den Medaillenplätzen zu tun hatte. Am Ende siegte überraschend sein Teamkollege Franjo von Allmen (1:40.68) vor dem Österreicher Vincent Kriechmayr (+0.24 Sekunden) und dem Schweizer Alexis Monney (+0.31).
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Für Odermatt war der fünfte Platz (+0.66) eine sichtliche Enttäuschung. Der WM-Sieger im Super-G konnte wenige Minuten später jedoch wieder lächeln und schaute seinen Konkurrenten im Anschluss zu. Für Franjo von Allmen ist es der erste Sieg bei seiner ersten Weltmeisterschaftsteilnahme.
ARD-Experte Felix Neureuther zeigte sich beeindruckt: "Von Allmen liefert eigentlich immer ab, in den jungen Jahren. Mit 23 Jahren Abfahrtsweltmeister zu werden, das musst auch erstmal machen. Vor allem in der Abfahrt. Du brauchst ja auch die Erfahrung. Unglaublich."
"Großes Kompliment an den Franjo"
Kriechmayr sagte zu seinem zweiten Platz in der ARD: "Nach dem Sturz in Wengen war nicht absehbar, dass ich rechtzeitig fit werde. Aber körperlich fühle ich mich sehr gut, hatte null Probleme mit dem Knie. Es war keine perfekte Fahrt, aber großes Kompliment an den Franjo." Vincent Kriechmayr stürzte auf der Lauberhornabfahrt Mitte Januar und erlitt dabei eine starke Zerrung des Innenbandes im rechten Knie. Dennoch reichte es nun für eine WM-Medaille.
Die deutschen Skirennfahrer hatten in der Abfahrt nichts mit Top-Plätzen zu tun. Romed Baumann landete auf dem 20. Platz. Simon Jocher hatte sich im Dezember eine Verletzung an der Ferse zugezogen und daher keine optimale Vorbereitung. Er erreichte am Sonntag den 30. Platz. Luis Vogt stürzte im Super-G und flog dabei durch die Luft (mehr zu dem Sturz lesen Sie hier), er startete dennoch in der Abfahrt und schied erneut aus.
Baumann bilanzierte sein Rennen in der ARD so: "Ja, schade. Ich kann mir nichts vorwerfen. Ich habe es irgendwie nicht geschafft, dass ich richtig den Mördertrieb angebracht habe." Auf die Frage, ob es seine letzte Weltmeisterschaft war, antwortete Baumann mit "wahrscheinlich".
- Eigene Beobachtung in der ARD