"Nicht mehr zeitgemäß" Ski-Weltmeisterin kritisiert Trainer – und lässt Zukunft offen

Im österreichischen Skisport rumort es. Mit Stephanie Brunner und Tamara Tippler übten bereits zwei Athletinnen Kritik. Nun legte die nächste nach.
Die österreichische Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier hat Cheftrainer Roland Assinger Vorwürfe gemacht. Im Gespräch mit der "Krone" forderte die 31-Jährige "Kommunikation auf Augenhöhe". Davon mache sie auch ihre sportliche Zukunft abhängig.
Bereits nach dem Saisonende hatte Stephanie Brunner öffentlich Kritik geübt. Sie bemängelte die Trainingsmethoden im Technikteam und sprach sich für "längere Trainingsläufe" aus. Kurz darauf meldete sich Tamara Tippler zu Wort, die sich im April aus dem Weltcup zurückgezogen hatte. Sie kritisierte vor allem den Umgangston von Assinger und erklärte: Es habe den Anschein gehabt, "als wäre ich nicht erwünscht". Die Kommunikation sei "von oben herab" geführt worden – und das nicht nur ihr gegenüber. "Ich spreche da auch für ein paar andere Mädels. Es wird so viel geplärrt", sagte Tippler und schilderte, dass es kaum möglich sei, normale Gespräche zu führen.
Assinger, der seit April 2023 als Cheftrainer tätig ist und noch für eine weitere Saison unter Vertrag steht, wies die Vorwürfe entschieden zurück.
"Das wird sicher auch meine Entscheidung beeinflussen"
Stephanie Venier stellt sich nun deutlich hinter ihre früheren Teamkolleginnen. Im Interview mit der "Krone" sagte die Weltmeisterin: Vieles, was Tippler gesagt habe, stimme. Die von Assinger gesetzten Richtlinien seien "oft schwer nachzuvollziehen und nicht mehr zeitgemäß".
Vor allem die Art der Kommunikation kritisierte Venier scharf. Der Umgangston habe Auswirkungen auf das Selbstvertrauen, das sei im Hochleistungssport entscheidend. "Wir sind kritikfähig, aber es geht immer um das Wie", betonte sie. Wenn Kritik persönlich werde und es zu lautstarken Auseinandersetzungen komme, sei das nicht professionell. "Dann ist es schwer, auf sein Können zu vertrauen."
Ob Venier ihre Karriere fortsetzt, lässt sie offen – und verknüpft diese Entscheidung mit möglichen Veränderungen im Teamgefüge. Ein respektvollerer Umgang und eine offene Gesprächskultur seien für sie zentrale Punkte. "Das wird sicher auch meine Entscheidung beeinflussen – denn so verliert man die Freude am Sport", sagte sie. Das ständige Gefühl, nicht gut genug zu sein, wirke sich langfristig negativ auf die Motivation aus.
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