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Zverev-Gegner Medwedew: Der Mann, der Djokovics größten Traum zerstörte


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Zverevs kommender Gegner
Der Mann, der Djokovics größten Traum zerstörte


Aktualisiert am 26.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Daniil Medwedew: Er bezwang im Viertelfinale der Australian Open den Polen Hubert Hurkacz in fünf Sätzen. (Quelle: IMAGO/Mike Frey/imago-images-bilder)
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Den ersten Top-Drei-Spieler besiegte Alexander Zverev am Mittwoch, am Freitag soll der nächste folgen. Eine mindestens genauso schwierige Aufgabe.

Es dauerte kurz, bis Daniil Medwedew realisierte, was er soeben erreicht hatte. Dann sank er zu Boden und blieb wie ein toter Fisch auf dem Boden liegen, ehe er sich aufrappelte und die Glückwünsche seines Kontrahenten entgegennahm.

Den 13. September 2021 wird der Russe nie vergessen. Bis heute markiert dieses Datum den größten Erfolg seiner Karriere, den erstmaligen Gewinn eines Grand-Slam-Turniers. Seit jenem Tag darf er sich US-Open-Sieger nennen. Ein großer Erfolg, und das nicht gegen irgendwen.

Medwedew bezwang den zu jenem Zeitpunkt schier unbezwingbaren Novak Djokovic. Der Serbe war mit drei Grand-Slam-Triumphen im Gepäck nach New York gereist. Ein Mann mit der Mission, der erste Spieler seit Rod Laver 1969 zu werden, der es schafft, den "Grand Slam" zu holen. Medvedev stellte sich in den Weg, gewann mit 6:4, 6:4, 6:4 glatt in drei Sätzen – und zerstörte Djokovics größten Traum.

Duell der Hardcourt-Spezialisten

Mehr als zwei Jahre später steht der Russe noch immer bei diesem einen Grand-Slam-Titel. Ein weiterer großer Triumph blieb ihm bislang verwehrt. In Australien will der 27-Jährige das ändern. Dazu muss er am Freitag allerdings Alexander Zverev schlagen, in dem Carlos Alcaraz, aktuelle Nummer zwei der Welt, im Viertelfinale seinen Meister fand.

Zverev gegen Medwedew: Es ist das Duell zweier Hardcourt-Spezialisten. Gemeinsam erreichten beide bislang sechs Grand-Slam-Finals (Medwedew fünf, Zverev eins) – alle auf Hartplatz. Bereits zwei Mal stand Medwedew davon in Australien im Endspiel, beide Male zog er den Kürzeren. Unvergessen dabei bis heute: das dramatische Finale gegen Rafael Nadal vor zwei Jahren, als er sich trotz 2:0-Satzführung nach 5 Stunden und 24 Minuten dem spanischen Top-Spin-Giganten doch noch geschlagen geben musste.

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Das Duell der beiden Top-10-Spieler ist aber auch das mit einer brisanten Vorgeschichte. 18 Mal standen sich die beiden bereits auf der ATP-Tour gegenüber, elfmal verließ dabei Medwedew den Platz als Sieger. Schaut man nur auf das vergangene Jahr, sieht die Statistik noch deutlicher aus – zugunsten Medwedews. Von sechs Aufeinandertreffen gewann Zverev nur eins.

Besondere Vorgeschichte zwischen Zverev und Medvedev

Das im Nachgang turbulenteste Duell der beiden fand im April 2023 bei den ATP Masters in Monte-Carlo statt. Zverev unterlag nach drei Sätzen in einem unfassbar engen Achtelfinale auf Sand mit 3:6, 7:5, 7:6 (9:7) – und ließ nach dem Match gehörig Dampf ab.

"Er ist einer der besten Tennisspieler der Welt, aber er gewinnt nicht mit Tennis. Er ist einer der unfairsten Spieler, die wir auf der Welt haben", kritisierte Zverev seinen Kontrahenten. Medwedew hatte unter anderem bei einem Seitenwechsel eine Netzstütze entfernt und sich weitere Ablenkungsmanöver geleistet, nahm eine lange Toilettenpause.

Medwedew kämpft mit allen (legalen) Mitteln. Im Halbfinale der Australian Open 2022 legte er sich gegen Ende des zweiten Satzes mit dem Schiedsrichter an, attackierte ihn gar verbal ("Bist du dumm?").

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Auf diese "Mind Games" muss Zverev vorbereitet sein, sagt auch dessen Bruder Mischa, der wie Freundin Sophia Thomalla vor Ort ist und Zverev aus der Box heraus unterstützt. "Die Schläge werden nicht schön sein, nicht schnell sein. Die Zuschauer werden ein Faktor werden. Für ihn geht es darum, sich nicht ablenken zu lassen", prognostiziert der 36-Jährige bei "Eurosport" ein enges Duell. "Sascha muss cool bleiben und sein Ding durchziehen."

Leichter gesagt als getan. Beide Spieler sind bislang keineswegs durchs Turnier spaziert. Beide standen bislang über 16 Stunden in Melbourne auf dem Platz, beide mussten jeweils zwei Fünf-Satz-Matches überstehen.

"Wenn er so spielt, dann schlägt er ihn"

"Er hat bislang spielerisch nur phasenweise überzeugen können. Aber er ist ein ausgebuffter, super Return-Spieler. In den Begegnungen zwischen den beiden hat es ja manchmal schon gebrannt", schätzt Eurosport-Kommentator Markus Theil bei t-online den Russen ein, der wegen seiner langen Krakenarme "Oktopus" genannt wird. Er sagt aber: "Wenn Zverev so spielt wie gegen Alcaraz, dann schlägt er ihn. Ob er das Niveau halten kann, ist wieder eine andere Frage."

Wer auch immer das Duell am Ende für sich entscheidet, es ist schon jetzt eines unter besonderen Vorzeichen. Und: Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden bei einem Grand-Slam-Turnier. Möglicherweise erwartet das Publikum "Down Under" und vor den TV-Geräten das nächste, stundenlange Spektakel.

Als Medvedev übrigens vergangenes Jahr in Monte-Carlo auf die Kritik Zverevs angesprochen wurde, reagierte er auf seine Weise. "Wenn Zverev mental stärker wäre, hätte er mindestens zwei Gelegenheiten gehabt, das Match zuzumachen", so dessen simple, schnippische Antwort. Die Mind Games, sie laufen seit April. Mindestens.

Verwendete Quellen
  • Aussagen von Mischa Zverev bei Eurosport
  • Austausch mit Eurosport-Kommentator Markus Theil
  • Eigene Beobachtungen bei Discovery+
  • Player Head2Head bei atptour.com
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