Missbrauch-Skandal Springreit-Bundestrainer fordert scharfe Konsequenzen
Der Skandal um junge Springreiter aus dem Nationalkader überschattet den deutschen Pferdesport. Jetzt äußert sich Bundestrainer Otto Becker und fordert stärkere Kontrollen.
Nach dem Skandal um Alkoholexzesse und sexuelle Übergriffe im deutschen Reitsport hat Springreit-Bundestrainer Otto Becker scharfe Konsequenzen für die Zukunft gefordert.
Becker: "Es geht um den eigenen Ruf"
"Ich plädiere dafür, dass Reiter, die alkoholisiert auf Turnieren erwischt werden, sofort nach Hause geschickt werden und am nächsten Tag nicht mehr starten dürfen", sagte der 59-Jährige den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Das erhöht den Druck, es geht um den eigenen Ruf", sagte Becker weiter: "Aber auch da müssen Verband, Veranstalter und Eltern gemeinsam arbeiten und Lösungen entwickeln."
Junge Mädchen mit Alkohol gefügig gemacht
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte über junge Springreiter aus dem Nationalkader berichtet, die unter Alkoholeinfluss auf Turnieren junge Mädchen gefügig gemacht und sexuell missbraucht haben sollen. Im Zuge des Skandals leitete die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen gegen einen 20 Jahre alten Nachwuchs-Springreiter ein.
- Skandal droht: Vorwürfe gegen deutsche Reiter – Verband reagiert
Langfristigen Schaden für den deutschen Reitsport fürchtet Becker kurz vor dem Start der Weltreiterspiele in Tryon/North Carolina (11. bis 23. September) aber nicht. "Gut ist die Sache sicherlich nicht, aber sie betrifft nach unserer Kenntnis Einzelfälle und nicht den gesamten Reitsport", sagte er: "Trotzdem ist es vielleicht gut so, dass das Thema öffentlich gemacht wurde, die Szene ist jetzt sensibilisiert."