"Vielleicht nicht der Klub für junge Spieler" Wegen Renato Sanches: Klubboss kritisiert FC Bayern
Der Präsident des OSC Lille äußert sich zum Transfer des Portugiesen, der beim französischen Champions-League-Teilnehmer wieder aufblühen soll – und stichelt dabei gegen den deutschen Rekordmeister.
OSC-Lille-Präsident Gérard Lopez hat Neuzugang Renato Sanches vehement gegen Kritik in Schutz genommen: "Er ist ein Spieler, der Zeit braucht. Bei uns hat er keinen Druck," sagte Lopez am vergangenen Wochenende in der TV-Sendung "Canal Football Club". Und wagte eine Prognose: "Wenn ich höre, dass Renato Sanches ein schlechtes Match gemacht hat, dann muss ich lachen, weil es dieselben Leute sind, die in einem Jahr sagen werden, dass Renato Sanches großartig ist."
Grund für Lopez' eindringliches Plädoyer: Sanches konnte bisher auch in seinen drei Pflichtspielen für den französischen Champions-League-Teilnehmer nicht überzeugen. Der 22-Jährige war kurz vor Ende der Transferperiode für 20 Millionen Euro vom FC Bayern München nach Lille gewechselt – 2016 noch hatten die Bayern für das damalige Top-Talent 35 Mio. Euro an Benfica Lissabon gezahlt.
"Wir versuchen, ihn aufzubauen"
Beim deutschen Rekordmeister konnte der Portugiese aber trotz großer Vorschusslorbeeren nie die hohen Erwartungen erfüllen, wurde für ein Jahr an Premier-League-Klub Swansea City ausgeliehen. Auch nach der Rückkehr nach München änderte sich nichts an der Ersatzspieler-Rolle des Mittelfeldakteurs. In insgesamt 53 Einsätzen für die Bayern gelangen Sanches zwei Tore und drei Vorlagen.
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"Wir versuchen, ihn aufzubauen," betonte Lopez nun – und nutzte die Gelegenheit im Interview auch für einen Seitenhieb Richtung München: "Bei Benfica ist er zu Hause, bei Portugal ist er zu Hause. Aber er ging zu den Bayern und war dort verloren. Es ist ein großartiger Verein, aber vielleicht nicht der Klub für junge Spieler, die kein Deutsch sprechen."
- Interview bei "Canal Football Club"
- eigene Recherche